Unser Wecker hat seine Pflicht vernachlässigt und wir wachen wieder etwas später auf, als wir wollen. Total gerädert packen wir unseren Krempel wieder irgendwie in die Taschen und dann gibt es noch ein flüssiges Frühstück in Form von Smoothie, Eiskaffee und Trinkjoghurt.

Ein Taxi bringt uns in die Nähe des Flughafens zur Autovermietung Apollo, wo wir über das Reisebüro einen 4WD Adventure angemietet haben. Als wir dort ankommen, ist bereits die Hölle los und wir müssen elend lange warten, bis wir endlich dran kommen. Es wird uns noch eine 15-minütige DVD über die Handhabung des Autos und der Ausstattung gezeigt und dann bekommen wir unser Gefährt übergeben. Schon auf den ersten Blick ist zu sehen, dass es sich hier um ein altes Stück handelt, das nicht mal sehr gut gepflegt ist. Als der Vermieter dann die Tür zum „Wohnbereich“ öffnet, strömt von da ein Duft heraus, wie von einem Puff – ekelhaft, dieser süße Geruch! Hoffentlich vergeht das schnell, denn das ist ja nicht auszuhalten. Nach mehr als zwei Stunden können wir dann endlich unser Gepäck in den Wagen schmeißen und losfahren.

Wir schlagen uns wieder bis ins Zentrum von Darwin durch zu Woolworth, den wir schon kennen, um den Großeinkauf für die nächsten Tage zu machen. Und das wird auch eine Herausforderung, denn bis wir alles so halbwegs gefunden haben, vergeht mehr als eine Stunde!

Schnell noch eine Pizza gegessen und auf geht´s. Wir machen einen Abstecher zum East Point Reserve und dem Lake Alexander. Laut Reiseführer lohnt sich der Besuch des natürlichen Buschlandes erstens, weil unzählige Wallabies die Grasflächen bevölkern und zweitens es sich hier um ein Erholungsgebiet der Darwiner handelt. Tja Buschland gibt es wirklich dort, nur ist jetzt alles verdorrt und Wallaby hat sich aufgrund der Hitze auch keines blicken lassen. Der Lake Alexander ist ein schöner See, aber nach Baden ist uns noch nicht. Am Ende der Straße befindet sich ein Military Museum über die japanischen Bombardements von 1942. Von dort hat man einen schönen Blick auf Darwin und das türkise Meer.

Die Fahrt aus Darwin hinaus ist da schon viel schöner, denn die Stadt ist sehr großzügig angelegt und man hat es wirklich geschafft, ein Leben im Grünen zu ermöglichen. Unzählige Eukalyptusbäume, viele Arten von Palmen, Hibiskus, Mangobäume und viele, viele mehr verleihen den Wohngegenden ein angenehmes Ambiente. Zurzeit blühen die Bäume und Büsche in den prächtigsten Farben und ihr Duft strömt durch die Straßen. Am Stadtrand thronen wunderschöne Villen, die mit Stil erbaut und viel Blumenschmuck dekoriert sind.

Im Nu befinden wir uns auf dem Stuart Highway, den wir heute noch bis Batchelor fahren möchten. Anfangs geht es etwas stockend vorwärts, doch nach dem Abzweigen Richtung Westen befinden wir uns zeitweise allein auf der Straße. Der Highway zieht sich oft kerzengerade durch das Gelände und einmal müssen wir sogar ein prächtiges Exemplar eines Roadtrains überholen. Sollen uns die vielen zerrissenen Autoreifen, die überall herum liegen, beunruhigen? Neeeein! Da konzentrieren wir uns lieber auf die schöne Umgebung: grünes Gebüsch neben dem Straßenrand, rote Erde und dazu passend der blaue Himmel mit den Schäfchenwolken.

Etwa 12 km vor Batchelor verlassen wir den Stuart Highway und mit einem Schlag wird die Straße schmäler und holpriger. Aber Wolfgang kann das nicht aus der Ruhe bringen; er hat bereits Spaß am Fahren mit diesem Gefährt gefunden. Einzig anstatt des Blinkers verwendet er des Öfteren den Scheibenwischer! Ist ja hier alles verkehrt angebracht!

Gegen 18:00 Uhr checken wir im Batchelor Resort ein, einem schönen, weitläufigen Campingplatz. Schnell was gegessen und dann heißt es, den gesamten Krims-Krams verstauen. Und das ist echt schwierig, denn es gibt kaum Platz. Das Bett allein benötigt die halbe „Kabine“, etwas Geschirr, dann gibt es einen riesigen Küli (übrigens von der Fa. Engel aus Schwertberg) und ein paar kleine Luken unter der Sitzbank. Das war´s! Jetzt hausen wir halt wie die Zigeuner, aber wen stört´s!

Um dreiviertelsieben begeben wir uns, ausgerüstet mit unseren Kameras, neben den Pool. Hier werden die wild lebenden Vögel gefüttert. Wir haben so eine Freude beim Beobachten der vielen Regenbogen-Lorris, den Galahs, weißen Kakadus, Pee Wees und noch einigen anderen, die wir nicht kennen. Ein Gekreische ist das, dass man sein eigenes Wort kaum versteht. Die Mundpropaganda unter den Vöglen funktioniert wunderbar, denn es werden immer mehr und jetzt müssen sie auch schon um den Futterplatz streiten.

Plötzlich kommt Wind auf und die Luft fängt nach Rauch zu stinken an. Das Feuer dürfte aber in weiter Ferne sein, denn es kommt keine Hektik auf. Also verbringen wir den Rest des Abends gemütlich vor dem Auto und überlegen, was wir morgen so machen.

Die Abendtoilette darf ich dann noch mit einem Frosch und Geckos verbringen.

2 Kommentare zu „14.09.09 – Autoanmietung und Fahrt nach Batchelor

  • 4. Oktober 2009 um 18:28 Uhr
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    Schön von euch zu hören, dachten uns schon, dass ihr unterwegs seid. Ich habe hier gerade von euren Abenteuern gelesen und finde es schön so unterwegs zu sein. Würde mich freuen hier einmal einen Australienvortrag von euch genießen zu können. Das Essen bekommt ihr von uns gratis dazu!! 🙂 Bei uns tut sich auch was. Freu mich schon, wenn ihr wieder im Lande seid, dann werden wir euch berichten.
    Liebe Grüße und noch eine gute Fahrt!
    Martina und Thomas

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