Lange haben wir uns auf diesen Urlaub gefreut und unsere Erwartungen wurden nicht nur belohnt, sondern völlig übertroffen. Wir haben so viel gesehen und erlebt und jeder Tag war so voll von Eindrücken, dass wir noch Wochen gebraucht haben, um diese auch zu verarbeiten. Trotz der vielen Kilometer, die wir wieder abgeradelt haben, war für uns die geistige Erholung das wichtigste. Irgendwie hat man das Gefühl, dass in diesem Land die Uhren langsamer ticken und die Menschen sich danach anpassen. Da wird auf den Straßen oder an den Kassen nicht gedrängelt, man hat Zeit für ein gemütliches Tratscherl und wenn mal Not am Mann ist, wird auch zugepackt! Viele Menschen bei uns könnten in diesem Land einiges lernen. Außerdem wird grundsätzlich jeder “mate” genannt und das spiegelt die gastfreundschaftliche und offene Kultur des Landes sehr treffend wider.
Bedingt durch die Geschichte Australiens findet man Menschen aus allen Regionen der Erde in Australien wieder, die alle einen Teil ihrer Kultur und Sprache eingebracht haben. Wenn auch ein ziemlich schwer verständliches Nuscheln die Verständigung erschwert, hindert das nicht daran ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Egal, ob man sich in einem Geschäft, auf einer Tankstelle oder auf einer Wanderung inmitten der Berge befindet, in Australien begrüßt man sich noch und das mit „how do you do“. Das zwitschern hier auch schon die Vögel!
Apropos, die gefiederten Freunde sind zwar zeitweise sehr anstrengend, weil sie mit ihrem Liebesspiel bereits beginnen, noch bevor die Sonne ihre ersten Strahlen schickt, aber wunderschön anzusehen. Der Großteil der bunten Gesellen scheint in einen Farbtopf gefallen zu sein, denn bei fast jeder Farbe haben sie „hier“ geschrien! Mehrmals haben wir unsere Freude besonders mit den Kakadus gehabt. Sie sind pärchenweise unterwegs und vollführen oft die tollsten Theaterstücke, die ein Regisseur nicht besser interpretieren könnte. Hier kann die Vogelwelt in ihrem ursprünglichen Lebensraum beobachtet und bewundert werden. Die australische Tierwelt aber wird bestimmt von Beuteltieren. Das Känguru und der Koala werden beide schon als Wahrzeichen von Australien angesehen.
Das schöne für die australische Pflanzen- und Tierwelt ist, dass hier eine Reihe von zahlreichen natürlichen Lebensräumen in zahlreichen Nationalparks angeboten wird. Jeder für sich zeigt seine eigene Schönheit mit den beeindruckenden, roten Sandsteinschluchten. Große Flächen innerhalb des Landes sind von Trockenbusch bedeckt und in diesen Bereichen bietet sich eine ideale Atmosphäre für Eukalyptus- und Akazienarten, Kasuarinen, Flaschen- und Grasbäumen. Mehr als 20.000 Pflanzen verschiedener Art können auf dem fünften Kontinent bewundert werden.
Es ist einfach ein faszinierendes Bild, das sich aufgrund der Fauna und Flora in der Welt auf der anderen Seite der Erde bietet. Zahlreiche Wildblumen verzauberten uns, je näher wir in den Süden vorrückten. Die klimatische Vielfalt in Westaustralien ermöglicht über 12.000 verschiedenen Wildblumenarten eine Blüte für fast fünf Monate im Jahr. Wir haben riesige, blühende Wiesen und Felder gesehen, die schon von weitem in allen Farben geleuchtet haben.
Aufgrund der dünnen Besiedelung reihen sich hier Farmen aneinander, die so groß sind, wie so manches Land in Europa. Auch die Orte und Städte sind alle sehr großzügig angelegt und beherbergen im Zentrum zudem meist einen schönen Park.
Diese Schönheit entsteht durch das Zusammenspiel von Natur und Mensch. Regelmäßige, kontrollierte Buschbrände bieten die Möglichkeit, dass wieder neues Leben gedeihen kann. Hilfestellung kommt dabei zum Beispiel von den intensiven Regengüssen. Wenn wir uns nur vorstellen, dass überall dort, wo wir die Floodway Schilder gesehen haben, alles überflutet ist, dann ersäuft halb Australien während der Regenzeit regelrecht.
Ein Blick auf unsere Fotos genügt, um festzustellen, dass es ein bunter und farbintensiver Urlaub gewesen ist. Wir hatten in diesen vier Wochen nicht einen Regentropfen und an die heißen Temperaturen im Norden haben wir uns auch schnell angepasst. Der Griff zur Sonnencreme, Sonnenbrille und dem Hut ist auch zur Routine geworden.
Naturphänomene sind auf diesem Kontinent zu finden, die wir von zuhause nicht kennen. Die täglichen Sonnenuntergänge haben eine Intensität in den Himmel gemalt, wie man sie bei uns gar nicht zu sehen bekommt. Unglaublich viele Dinge und Gegensätze finden hier zusammen und diese interessante Mischung hat wieder einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Australia, I´m sure we´ll see you again!
Super Bericht. So witzig und begeisternd begeistert geschrieben. Fotos sind auch richtig gut.
Vielen Dank und viele Gruesse aus Oldenburg
Wow – so viel Pech in einem Urlaub, das gibt’s ja gar nicht. Da müsst ihr wahrscheinlich ziemlich verzweifelt gewesen sein. Hut ab, dass ihr das durchgestanden habt.
Der Apollo Camper war bei uns OK – eine der Flammen am Herd hat nicht so gut funktioniert, aber sonst war technisch alles OK. Nur der Puffgeruch bei der Übernahme war schlimm und das Bett im „Balkon“. So dünne Matratzen, dass ich knapp am Bandscheibenvorfall vorbeigeschrammt bin.
Fahren heuer nach Kanada und haben dort einen 6 Mann Campervan gemietet – nur für Sabine und mich. Luxus! Ist aber billiger als die 2 Mann Ausführung – witzig.
Viel Glück für euren nächsten Urlaub!
LG
Wolfgang
Hi,
ich habe euren Bericht mit Spannung gelesen, denn wir haben diese Reise fast ident 2010 gemacht. Besonders hat mich interessiert, ob ihr mit dem Apollo Camper Probleme hattet. War aber wohl nicht der Fall.
Wir hatten bereits nach drei Tagen einen Ausfall der Batterie, d.h. sobald wir nicht fuhren, bzw. an den Strom angeschlossen waren heizte sich die Kühlbox auf gute 24° auf. In Broome saßen wir dann drei oder vier Stunden in einer Werkstatt (kannst ja nirgends hin zu Fuß!), wo die Batterie und ein paar andere Kleinigkeiten gerichtet wurden.
40 km vor dem Karijini NP wurde dann die Kupplung hin. Ein vorbeikommender Australier hat uns dann den Rat gegeben, im 2. Gang mit verbundener Kupplung zu starten und dann beinhart bis zum 5. Gang die Kupplung in den Gang zu treten. Ging auch soweit, doch mit 4500 Umdrehungen und 40 kmh zu fahren ist echt ein Traum!
Wir wurden dann einen Tag später vom Auskie Roadhouse ins liebliche Tom Price geschleppt, wo wir drei Tage auf die Reparatur warten mußten. Wir setzten uns sogar in die Bibliothek, denn das war der einzige öffentliche Platz, wo es kühl war und – vor allem – keine Fliegen gab!
Im Kajirini NP hatten wir dann auch endlich unseren eingeplanten Reifenplatzer, wieder in the middle of nowhere, eh klar! Bis wir herausgefunden haben, wie man den Ersatzreifen aus der Verankerung runterkurbelt (nach dem Motto: „sie müssen nur den Nippel durch die Lasche zieh’n“).
Ach ja, am Auskie Campingplatz hat’s uns auch noch das Vordach an einem eigentlich windstillen Tag über den Camper geweht und dabei einen der Stützpfeiler fast abgeknickt.
Damit uns nicht fad wurde, streikte etwas später auch noch der Starter. Am Parkplatz mitten im Kalbarri NP. Hier half uns wieder ein Australier, indem er den Camper anschleppte und ich im Rückwärtsgang starten mußte. Dann bloß nicht den Motor abwürgen bis Kalbarri zur nächsten Werkstatt!
Zum Drüberstreuen baute ich mich im Yanchep NP beim Ausparken noch in einen Kleinwagen – die Besitzerin (natürlich auch Australierin) nahm’s aber locker…
Echt ein Traum der Urlaub. Es war mein 4. Mal in Australien und wird auch sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Sicherlich werde ich nie mehr mit einem Camper unterwegs sein, ist so und so nicht meins.
Liebe Grüße aus Wien
Martina