Der Fitzroy River hat ein 14 km langes, tiefes Bett in die Geike Range gegraben und die seitlichen Wände sind bis zu 30 Meter hoch. Beeindruckend ist das Farbenspiel der Felswände, die durch das Wasser der jährlichen Überflutung weiß gewaschen wurde.
Wir machen im Geike Gorge National Park wieder eine Bootsfahrt mit und bevor wir einsteigen dürfen, bekommen wir noch eine kurze Einweisung wie im Flugzeug. Wahrscheinlich ist die für die Schulklasse, die mit uns fährt. Zu unserem Entsetzten ist das Boot ohne Überdachung, das heißt, wir müssen in der prallen Sonne sitzen. Aber schon nach den ersten Metern sind wir von dieser Tatsache abgelenkt. Aufgrund dessen, dass in dieser Schlucht immer Wasser fließt, haben sich hier viele Wasservögel angesiedelt. Außerdem werden die Sandbänke am Ufer von Süßwasserkrokodilen bevölkert und davon bekommen wir einige zu sehen. In Wassernähe wachsen Frischwassermangroven, Leichhardt Trees und wieder viele Eukalypten.
Nach einer Stunde kommen wir gegrillt und durchgebraten wieder am Ufer an und nehmen sofort die Weiterfahrt in Angriff. Wir verlassen die Great Northern Road und nehmen die Piste der Fairfield-Leopold-Range. Wir sind nicht weit gekommen, da landen wir mitten in einer Kuhherde.
Moderne Cowboys treiben gerade mit zwei Helikoptern ihr Vieh zusammen. Wir machen nun dabei etwas unfreiwillig mit, denn die Kühe laufen vor uns her, dass es nur so staubt. Von hinten kommen wir, von vorne und seitlich kommen die Hubschrauber. Und die Kühe laufen, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Vielleicht sollen wir mal anfragen, ob wir für die Hilfe beim Viehtrieb ein Gratissteak bekommen?Wir durchfahren eine Rinderfarm nach der anderen und es scheint, als gehöre die Straße uns allein. Na und den Kühen natürlich. Plötzlich stehen wir vor einem Wasser oder ist das etwa die Tränke? Die Kühe rundherum starren uns auf jeden Fall an, als hätte man ihnen was gestohlen. Also, nichts wie durch!
Wir erreichen den Tunnel Creek Nationalpark, wo ein Bach vor über 350 Millionen Jahren einen 750 Meter langen Tunnel in das Kalkgestein gegraben hat. Der Tunnel kann während der Trockenzeit durchwandert oder besser, durchwatet werden. Am Eingang müssen wir über große, aber sehr schöne rosarote Felsen klettern. Es ist stockdunkel drin und da unsere Taschenlampen zu schwach sind, schließen wir uns einer besser ausgerüsteten Gruppe an. Abwechselnd gehen wir auf Sand, dann müssen wir wieder durch seichtes Wasser waten. Die Fische und Frösche lassen sich durch uns nicht beeindrucken, aber wir von ihnen.
Etwa in der Mitte des Tunnels ist die Decke eingestürzt, sodass hier Tageslicht herein strömt. Deshalb werden hier die schönen Tropfsteine sichtbar. Von der Decke und den Enden der Tropfsteine hängen unzählige Flying Foxes, die quietschen und sich Luft zufächeln. Dann geht es wieder im Dunkeln weiter. Am Ende des Tunnels eröffnet sich ein grünes Paradies. Am seitlichen Felsen „klebt“ eine Menge Schmetterlinge, einer schöner als der andere. Wir genießen eine Weile diese schöne Stimmung und im Licht der nächsten Gruppe waten wir wieder zum anderen Ende.
Das ist echt ein Abenteuer gewesen! Weiter geht es auf der „Wellblechpiste“ bis in den Windjana Nationalpark, wo wir am Campingplatz unser Nachtlager aufschlagen. Übrigens, das ist auch wieder ein etwas wilder Campingplatz. Man muss sich hier selber registrieren und es gibt hier zwar Duschen, aber keinen Strom. Aber das kennen wir ja mittlerweile alles schon.