Etwas gerädert erheben wir uns aus den Betten und machen einen Morgenspaziergang am Strand.
Nach einem reichhaltigen Frühstück borgen wir uns im Tauchcenter noch Flossen und Anzug aus und marschieren an den Strand zum Schnorcheln. Anfangs habe ich die Panik den Kopf unter Wasser zu tauchen, Wasser in die Ohren zu bekommen und vor allem muss ich mich auch erst daran gewöhnen durch den Schnorchel zu atmen. Aber Sonja, unsere „Schnorchellehrerin hat viel Geduld und baut uns mit guten Ratschlägen auf. Als es dann doch klappt, bietet sich uns ein schönes Bild: Korallen in allen Farben und Größen und eine Vielfalt an Fischen wie im Aquarium. Mehr als eine Stunde strampeln wir im Wasser herum, bis Wolken aufziehen und die Farben verdunkeln. Außerdem wird uns auch schon ein wenig kalt und so beschließen wir, unser Abenteuer für heute zu beenden.
Am Nachmittag geht die Flut soweit zurück, dass wir einen Riffwalk unternehmen können. Ausgerüstet mit Stäben und „Unterwasserfernrohren“ spazieren wir vorsichtig durch die Korallenbänke und bewundern die farbenprächtige Unterwasserwelt, die zum Greifen nahe scheint.
Die Wolken werden immer mehr und der Himmel verdunkelt sich von Minute zu Minute. Als es dann noch leicht zu nieseln beginnt, machen wir uns auf den Rückweg ins Ressort.
Nachdem wir einen Drink in der Bar zu uns genommen haben, gehts wir ab zum Dinner. Diesmal wird uns ein dreigängiges Menü wie in einem First-class-Restaurant serviert – mmmmmh!!! Wie schon die Tage zuvor, sind auch diesmal unsere Bäuche komplett überfüllt. Als wäre eine Hungersnot im Anmarsch, so viel haben wir wieder in uns hineingestopft!
Wir ziehen uns warm an und ausgerüstet mit Taschenlampen spazieren auch diesen Abend zum Strand zum Turtle watching. Diesmal geht es zu wie auf einer Autobahn; von allen Seiten kommen die riesigen Tiere an den Strand gekrochen und suchen nach einem geeigneten Platzerl, um dort ein Loch für die Eiablage zu graben. Ein Ranger aus der Forschungsstation ist auch unterwegs und erklärt uns einiges zu diesem Thema. Die Schildkröten legen erst ab einem Alter von 50 Jahren das erste Mal Eier, von ihrem Instinkt geleitet, an ihrem Geburtsstrand. Sie kommen für etwa zwei Stunden an den Strand, um in einem Erdloch ca. 50 bis 100 tischtennisball große Eier abzulegen. Danach schaufeln sie das Nest wieder zu und überlassen es sich selbst. Zwischen Jänner und Mai schlüpfen dann die Jungen und versuchen, sofort das Meer zu erreichen. Doch schon auf dieser Strecke werden viele Opfer von Möwen, Greifvögeln, aber auch von streunenden Haustieren.
Ganz still sitzen wir im Dunkel auf der Lauer und hören die Geräusche, die die Schildkröten beim Graben der Löcher machen. Weil es aber schon seit Wochen so trocken ist, schaffen sie es nicht, diese groß genug für ihre Brut zu graben, denn der Sand rieselt immer wieder in die Grube zurück.
Kurz nach Mitternacht klettern wir müde und durchfroren in unsere Betten und schlafen gleich ein.