Verschlafen und wieder mal etwas später als geplant sind wir heute aufgebrochen; wir wollen einen Relaxe-Tag einlegen. Knappe 35 km haben wir nur bis Victor Harbour zu fahren.
Dort angekommen buchen wir im Visitor Center unsere 2-Tages- Tour für Kangaroo Island, die wir morgen antreten wollen. Dabei werden wir tatkräftig von zwei netten älteren Ladies den Guides des Centers unterstützt.
Danach überqueren wir die schmale Brücke, die nach Granite Island führt. Wir beginnen hier den Rundweg, der mit interessanten Schau- und Informationstafeln ausgestattet ist. Hinter den abgerundeten Steinen, die am Ufer der Insel liegen, haben Pinguine ihre Nester gebaut und bei genauem Schauen entdecken wir auch ein paar der kleinen Geschöpfe.
Nach dem anfänglichen Anstieg hat man von oben eine wunderbare Aussicht auf das Festland. Auf der Insel selbst wachsen nur ein paar niedrige Büsche, Mittagsblumen und golden glänzt das vertrocknete Gras. Um uns herum schwirren die Möwen und das Meer peitscht gegen die Felsen. Nur schade, dass es sehr windig ist, wir würden uns gerne einmal hinsetzten und die schöne Landschaft so richtig genießen. Aber dafür ist es zu kalt.
Auf dem Rückweg begegnen uns noch lustige Tannenzapfenskinks. Denkt man sich die Füße weg, sehen sie wirklich aus wie große Zapfen.
Nach der Wanderung schauen wir nochmals im Visitorcenter vorbei, um uns gleich über Adelaide unserem nächsten großen Ziel in 3 Tagen zu erkundigen. Mit einem Sack voller Prospekte und mit mehr als einer Stunde Verspätung verlassen wir das Center. Die älteren Damen und Herren, die darin arbeiten, haben eine solche Freude mit uns Touristen, dass sie lange mit uns über alles mögliche quatschen.
Auf der Fahrt nach Cape Jervis sehen wir außer vielen Rosakakadus, schwarzen Kakadus und Möwen auch den entzückenden Echidna, den Schnabeligel. Er ist neben der Straße unterwegs und auf der Suche nach Nahrung. Während des Fotografierens läuft er uns immer weg, bis er seinen Ameisenhaufen gefunden hat. Mit seinen kräftigen schaufelähnlichen Vorderfüßen gräbt er den Bau auf und sammelt mit seiner klebrigen Zunge die Ameiseneier auf. Da der Echidna keine Zähne hat, zermalmt er die Beute mit der Zunge. Der Schnabeligel gleicht dem Verhalten und Aussehen nach dem europäischen Igel, ist aber keineswegs mit ihm verwandt.
Wie vorm Fernseher sitzend sehen wir dem Kerlchen eine Weile zu, so fasziniert sind wir von ihm.
Cape Jervis erreichen wir gegen 06:00 p.m. Dort mieten wir uns in einem privaten Campingplatz ein, wo ein alter Mann seinen Bauernhof ein wenig umfunktioniert hat. Es gibt hier neben Schafen und Hasen Hunderte von Vögeln, die einen Riesenlärm veranstalten.
Natur pur, aber es ist schön hier! Am Abend erleben wir wieder einen eindrucksvollen Sonnenuntergang. Die gesamte Landschaft ist in goldenes Licht getaucht und in der Wiese vor uns hoppeln die Hasen davon.