Frühmorgens vom Gezwitscher der Vögel geweckt, vollziehen wir unsere morgendlichen Rituale (waschen,…). Kurz nach 08:00 a.m. gehts ab zur Anlegestelle der Fähre, die eine Stunde später ablegt. Der Himmel ist mit dicken Wolken verhangen und es bläst kräftiger Wind. Wir sind froh, dass wir unsere Jacken anhaben.
Auf Kangaroo Island angekommen, sollen wir von einen Shuttledienst abgeholt werden, doch anscheinend hat man auf uns vergessen. Nach einem Telefonat bekommen wir dafür einen Extratransfer.
Kangaroo Island ist Australiens drittgrößte Insel (156 km Länge, 57 km Breite) und befindet sich 110 km südwestlich von Adelaide. Bis vor 9.500 Jahren war die Insel noch mit dem Festland verbunden. Durch die Trennung konnte sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Biologen haben allein 40 endemische Pflanzenarten entdeckt. Das sind Arten, die sonst nirgendwo anders auf der Welt vorkommen. Als 1802 Matthew Flinders Kangaroo Island entdeckte, war die Insel noch unbewohnt. Zur Zeit leben etwa 4.000 Menschen auf der Insel.
Wir checken in einer Jugendherberge ein und kurz danach geht die „Wilderness Encounter Tour“ auch schon los. Mit einem kleinen Bus und insgesamt 13 Teilnehmern werden wir von Penneshaw erst in den Norden der Insel (Kingscote) chauffiert. Dort wird uns erst einmal ein Morning Tea gereicht (very british) und wir können dabei Pelikane beim Sonnenbaden beobachten.
Es gibt zwar auf der Insel auch asphaltierte Straßen, aber den Großteil der Strecke fahren wir auf unsealed roads. Da wackelt es ordentlich hin und her. Es ist uns unverständlich, dass die Japaner, die mit uns die Tour machen, sich in den Bus setzen und gleich schlafen können!
Das Wetter wird von Stunde zu Stunde immer wärmer und bereits zu Mittag können wir unsere Jacken ausziehen. Unsere Abenteuerlaune wird durch das Fahren auf den „Hochschaubahnen und Wellblechpisten noch gesteigert.
Wir steuern nach und nach einige Buchten mit schönen, weißen Sandstränden und türkisblauem Meer an. Für das Mittagessen chauffiert uns unser Guide mitten in den Busch, wo wir Sandwiches zu essen bekommen.
Am Nachmittag „reiten“ wir per Bus zum Parndana Wildlife Park. Wir werden gleich in das Gehege der Känguruhs gebracht, wo wir die Tiere füttern dürfen. Das Kangaroo Island Känguruh ist eine eigene Rasse, die es nur auf dieser Insel gibt. Sie haben graubraunes und längeres Fell, daher ist es weicher, als die anderen Arten. Sein Fell fühlte sich an wie das einer Katze. Wir können gar nicht genug bekommen, als wir dann auch hier eine Mami mit ihrem Joey im Beutel sehen.
Danach geht es ab zum „Koalastreicheln“. Mit Ausnahme einer Koalamami und ihren zwei Babys schlafen aber alle. Das kleinere Baby klettert auf den Rücken seiner Mami herum und alle sind entzückt von dem Schauspiel.
Neben den vielen anderen Tieren hat es uns auch der Vogelkäfig mit den vielen bunten Geschöpfen angetan. Man kann direkt bei ihnen durchgehen und fotografieren, was sich aber manchmal als ein wenig schwierig herausstellt. Die süßen Tierchen bleiben natürlich nicht ruhig sitzen, damit wir unsere Bilder machen können.
Leider haben wir, wie es bei Reisegruppen so ist, nicht sehr viel Zeit und wir müssen wieder aufbrechen. Unsere Fahrt führt uns weiter bis zur Stokes Bay. Den Strand erreichen wir nur, indem wir durch eine Felsschlucht klettern. Glasklares Wasser soweit das Auge reicht und das noch mit Badewannentemperatur!
Es ist inzwischen später Nachmittag geworden und unsere Fahrt führt wieder zurück zum Ausgangspunkt, der Jugendherberge. Kurz davor dürfen wir noch den Prospect Hill hinaufklettern, um die Aussicht auf Insel und Meer und die untergehende Sonne ein wenig zu genießen.
Gegen 08:00 p.m. treffen wir uns alle im Pinguin-Center, wo wir einen kurzen Vortrag über die verschiedenen Arten und das Verhalten der Tiere bekommen. Abends bei Dämmerlicht kommen die Fairy Penguins aus dem Meer und kehren in ihre Höhlen bzw. Brutstätten zurück. Diese Pinguinart, die hier lebt, ist die kleinste, die es gibt. Nach dem theoretischem Teil führt uns der Ranger mit einer Rotlichtlampe entlang eines Boardwalks zu den Nestern. Es ist so lustig zuzusehen, wie die süßen, kleinen Tiere an Land watscheln, stehen bleiben und uns beobachten. Schimpfend watscheln sie weiter und rempeln sich dabei gegenseitig an.
Komplett durchfroren huschen wir zwei Stunden später auf unsere Zimmer und verschwinden gleich in den Betten.