Schnupfen und Halsschmerzen machen sich bemerkbar, denn die Kälte hier im Süden macht uns ganz schön zu schaffen. Da heißt es jetzt, wärmer anziehen und Vitamine schlucken! Der Bus steht bereits vor der Tür und um 07:40 a.m. ist Abfahrt in den Süden der Insel zur Seal Bay. Hier kommen die Seelöwen nach dem Fischen an den Strand, um zu schlafen. Wir befinden uns sozusagen im Schlafzimmer der Tiere, wie uns der Ranger erzählt. Werden sie zu sehr gestört, können sie nicht genug Energie für die notwendige Nahrungsbeschaffung sammeln und die Tiere werden mehr und mehr geschwächt.

Die australischen Seelöwen, die hier beheimatet sind, gehören zur Familie der Ohrenrobben und erreichen Längen von 2 bis 2,5 Metern und ein Gewicht von ca. 100 kg die Weibchen und bis zu 300 kg die Bullen.

Zur Zeit leben zwischen 3.000 und 5.000 Seelöwen an der Küste. Um diese Population von Tieren nicht zu verringern, dürfen Touristen nur in Begleitung eines fachkundigen Guide an den Strand. Das wir alle in einer Gruppe zusammenbleiben müssen, ist unseren lieben japanischen Teilnehmern nicht so leicht beizubringen, denn diese müssen sich ja immer direkt vor dem Motiv in Pose werfen. Es bedarf schon mehrerer Ermahnungen durch den Guide, um die Gruppe beisammen zu halten.

Für uns ist es ein erhebendes Gefühl, diese Tiere so nahe zu sehen. Wir beobachten ihre Spiele und Machtkämpfe mehr als eine Stunde.

Das Wetter wird immer wärmer und nach und nach schälen wir uns aus den Jacken und Pullis.

Unser Bus setzt sich wieder in Bewegung in Richtung „Little Sahara“. Das ist eine große, weiße Sanddüne inmitten des Busches, die sich langsam angesammelt hatte. Diese Düne bewegt sich fast nicht mehr, sie verändert sich nur ein wenig je nach Windrichtung.

Wir ziehen unsere Schuhe aus, spazieren ein wenig im weichen Sand herum und klettern auf den höchsten Punkt der Düne. Von dort haben wir einen wunderbaren Blick bis zum Meer.

Obwohl hier weit und breit nur Sand liegt, wachsen trotz allem die verschiedensten Büsche und Blumen.

Nach dem 10-Uhr-Tea werden wir zur Hanson Bay gefahren, wo sich das Koala Sanctuary befindet. Hier leben ca. 25 Koalas in freier Wildbahn, sind aber registriert und werden beobachtet.

Wir erblicken einige der Tiere hoch oben in den Astgabeln, wo sie in den lustigsten Stellungen schlafen.

Es gab Zeiten, da war der Bestand an Koalas auf der Insel mit über 5.000 so groß, dass es nicht genügend Eukalyptusbäume gab. Die Bäume konnten sich gar nicht so schnell regenerieren, weil sie bis zum Wipfel abgefressen waren. Möglichkeiten der Umsiedelung auf das Festland wurden deshalb diskutiert.

Next Stop: Yacca Flat. Inmitten wunderschöner Yacca´s grillt unser Guide saftige Steaks für uns, während wir spazieren gehen – immer mit der Warnung des Ranger im Hinterkopf, uns ja nicht zu verlaufen, weil hier giftige Schlangen auf uns lauern! Die Yacca´s bewegen sich in der leichten Windbrise und bekommen durch die Sonne einen schönen Glanz. Sie sehen aus wie große Grasbüschel sind, sind aber über 2 Meter hoch und stechen wie Kakteen.

Mittlerweile ist das Thermometer über 30° gestiegen und es bläst kein Lüftchen mehr. Da ist es ganz angenehm, ein wenig im Bus zu sitzen und die Aircondition zu genießen.

Unsere Reise führt uns weiter in den Flinders Chase Nationalpark, dem südwestlichen Teil der Insel, gleichzeitig mit fast 74.000 ha Südaustraliens größter Nationalpark.

Die Strecke ist wie eine Hochschaubahn, rauf-runter mit starken Kurven. Da erschrecken wir uns einmal gewaltig, als unser Fahrer wegen eines Warans, der gemütlich die Straße überquert, plötzlich bremsen muss.

Am Ende des Boxer Drives sehen wir schon von weitem die beeindruckenden Remarkable Rocks. Das sind bizarre Felsformationen, die durch Wind- und Wassererosion ihre kuriosen Formen erhielten. Wir interpretieren diverse Tiere, wie Schweinchen oder Vögel in die Gesteinsformen hinein.

Als dann die Leute von zwei großen Bussen ausgeladen werden, fahren wir weiter bis zum Cape du Couedic, wo am Hügel ein malerischer Leuchtturm und an der Brandung des Meeres der Admirals Arch zu finden sind. Entlang eines Boardwalks und anschließenden steilen Treppen steigen wir hinab zu einem beeindruckenden natürlichen Gesteinsbogen, durch den man einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer hat. Seelöwen aalen sich in der Sonne oder spielen mit den Wellen. Ein nettes Schauspiel, was uns da geboten wird.

Auf der langen Rückfahrt nach Penneshaw unterhalten wir uns mit Sonja, einer Burgenländerin, die wir auf der Tour kennen gelernt haben. Da ihre Eltern in Purbach Weinbauern sind, machen wir gleich ein Treffen fürs nächste Jahr aus. Gute Verbindungen – Wein betreffend – kann man nie genug haben!

Auf der Fähre schauen wir uns die gedrehten Filme an und können so die vergangenen wunderschönen Tage auf unsere Art noch einmal erleben.

Good-bye Kangaroo Island, it was great!

Wir kehren zum selben Campingplatz zurück, wo wir Tage zuvor schon einmal waren und es ist schön, dass uns der alte Mann gleich wiedererkennt. Wir sind gezwungen, sehr bald schlafen zu gehen, denn nach zwei Tagen Standzeit unseres Autos, funktioniert die Batterie für das Licht nicht mehr. Der Stromanschluss lässt uns auch seit einer Woche im Stich, wahrscheinlich eine Folgeerscheinung des Unfalles. Gut, dass wir das Auto bald zurückgeben können.

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