Es war keine gute Nacht, denn alle paar Stunden wache ich auf und kann dann lange nicht mehr einschlafen. Deshalb stehen wir morgens etwas verspätet auf und gehen erst gegen 09:30 Uhr vom Hotel weg.

Am Plan für heute steht die Tour mit dem Explorer Bus. Das ist die beste Art eine Stadt zu besichtigen, da man an bestimmten Stationen jederzeit aus- und einsteigen kann. Wir marschieren zum Circular Quai, wo wir die Fahrt beginnen. Vorbei am Opera House (das wollen wir erst am nächsten Tag genauer unter die Lupe nehmen), geht es weiter zum Mrs. Macquaries Chair. Das ist ein in den Fels gehauener Sessel, der sich auf einem Landvorsprung im Botanischen Garten befindet. Der Legende nach ein Rückzugsort der Frau des Gouverneurs Macquarie. Frauen, die sich auf diesem Sessel niederlassen, haben einen Wunsch frei. Natürlich will ich mir die Chance nicht entgehen lassen und wünsche mir mehr Sonne, denn das Wetter hat uns heute ein wenig im Stich gelassen. Wolken und viel Wind vertrüben uns den Tag, was aber den Entdeckergeist nicht vermindert!

Unser Weg führt uns weiter in die Macleay Street, wo sich der El Alamein Fountain, ein kugelförmiger „Brunnen, befindet. Er sieht aus wie eine große Pusteblume (verblühter Löwenzahn) und das vom Wind verblasene Wasser nieselte uns ins Gesicht. Er soll an die Schlachten im 2. Weltkrieg in Libyen und Ägypten erinnern.

Next Stop: Queen Victoria Building – ein wahrer Highlight des Tages! Das ist ein wunderschönes, mehrstöckiges Einkaufszentrum aus der viktorianischen Zeit von 1898. Nach umfangreicher teurer Renovierung 1986 wurde es als Shopping Centre wiedereröffnet, nachdem es kurz vor dem Verfall stand. Das Gebäude bietet auf drei Stockwerken annähernd 200 Boutiquen, Cafés und Restaurants. Das gewölbte Dach lässt natürliches Licht ins Innere scheinen. Am Südende steht eine Statue von Queen Victoria. Von der Decke hängen zwei beeindruckende Uhren, zwar etwas kitschig, aber sie passen zur gesamten Architektur. Eine davon, die Royal Clock, spielt zu jeder vollen Stunde die königlichen Fanfaren und zeigt pro Stunde eine andere Szene der englischen Geschichte.

Wir spazieren mehr als eine Stunde im Gebäude herum und genießen das Flair.

Die Station in Chinatown hätten wir uns sparen können, denn dort reiht sich nur ein Geschäft ans andere und in Restaurants wollen wir auch nicht gehen. Dafür beobachten wir die Monorailway eine Zeit lang. Das ist eine Schwebebahn, die in ca. 15 Minuten rund um den Darling Harbour fährt. Sie wird vor allem vom Berufsverkehr genutzt.

Nicht weit davon entfernt liegt der große Fischmarkt. In riesigen Hallen wird an den verschieden Verkaufsständen eine Vielfalt an Fischen, Muscheln und Krustentieren angeboten, soweit das Auge reicht. Ein paar lebendige Krebse wehren sich (wahrscheinlich umsonst) noch gegen den qualvollen Tod. Irgendwie tun mir die Tierchen ja leid, aber ein wenig ekelig finde ich sie dennoch!

Im Darling Harbour wärmen wir uns im Harbourside Shopping Centre ein wenig auf, denn mittlerweile ist es schon empfindlich kalt geworden. Der moderne Gebäudekomplex ist voller Restaurants, Imbissständen und Souvenirgeschäften. Entlang der Uferpromenade finden sich fast täglich Straßenkünstler ein, um die Touristen zu unterhalten.

Gleich unterhalb der Fußgängerbrücke Pyrmont Bridge steht das Sydney Aquarium, laut Guinness Buch, das größte der Welt mit Sicherheit eines der eindruckvollsten. Von außen wie eine große Welle geformt, beherbergt das Innere ausgedehnte Unterwasser- Aquarien. Besondere Attraktion ist aber die „Open Ocean Section, in der die Besucher durch transparente Acrylröhren wandeln und dabei Haien, Rochen und Wasserschildkröten in die Augen blicken. Außerdem gibt es eine Nachbildung des Great Barrier Reef mit Korallen und vielen verschiedenen Fischen. Wir verbringen viele Stunden in der Wasserwelt Australiens. Als wir gegen 06:00 Uhr abends das Gebäude verlassen, ist es schon wieder stockdunkel!

Eine Rundfahrt mit der Monorailway beendet unseren Tag. Wir genießen die Stadt bei Nacht und kehren danach wieder in unser Hotel zurück.

Obwohl uns die Dunkelheit so bald an unserem Besichtigungstrieb stoppt, sind wir doch ein wenig geschafft. Die ersten Eindrücke von dieser Stadt haben uns erschlagen – aber wir freuen uns schon auf die nächsten Tage!

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