Wir haben schon Routine bei den morgendlichen Aktivitäten und so schaffen wir es, dass wir schon um 09:15 Uhr das Haus verlassen. Heute befindet sich unser erstes Ziel an der Süd-Ostküste.Trotz der grauen Wolkendecke hat es angenehme 17 Grad, aber laut Wetterbericht brauchen wir Regen nicht befürchten. Super, dann freuen wir uns auf einen tollen Tag.

Eine halbe Stunde später erreichen wir den Eingangsbereich von Samarès Manor, bezahlen unseren Eintritt und betreten das weitläufige Gelände. Ein alter Baumbestand mit in den Himmel ragenden Laubbäumen bilden eine bombastische Allee in Richtung Herrenhaus. Die Tulpenbäume zeigen erste Blüten und wurden in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gepflanzt. Auf dem Areal befindet sich auch ein runder Colombier, ein Taubenschlag aus Granit und er fasste etwa 500 Nistplätze. Der Gutsherr besaß das traditionelle Recht diese Tiere zu züchten.

Unser erster Weg führt uns zu den Wirtschaftsgebäuden und Stallungen. Am Platz können wir eine alte Cider-Presse bestaunen und auf Fotos wird das Pressen der Äpfel und die Herstellung von Cider veranschaulicht. In einem Teil des Vierkanthofes befinden sich das Bauern- und Kutschen Museum und Ferienwohnungen. Der Hof wurde 1924 von Sir James Knott erworben und er ließ die Gebäude für seine preisgekrönte Rinderherde umbauen. Die Fenster des Bauernhofes sind behängt mit üppigen Blumenkisteln und neben den Haustüren klettern die blühenden Rosen bis zu den Dachrinnen hoch. Schwalben, Spatzen und Elstern bevölkern den Innenhof und ihr Gezwitscher ist rundum hörbar. Ein Esel i-aht aus den offenen Stallungen, er möchte besucht werden. Wir nehmen die Einladung natürlich an und folgen dem Geschrei. Nach den Streicheleinheiten spazieren wir weiter und kommen zum riesigen Staudengarten. Wow, ist das eine Pracht, hier sind die Beete farblich mit Pflanzen bestückt, von weiß, über gelb, rosa, lila bis fast schwarz blühende Stauden. Die Blüten verströmen einen süßlichen Duft und wir sind jetzt beschäftigt, die Blüten der Sterndolden, des Baum-Mohn, der Disteln und den vielen, vielen anderen bildlich festzuhalten. Leider sind nicht alle Pflanzen beschriftet und mein Wissen reicht da lange nicht aus. An der Gartenmauer gedeihen üppige Rammler-Rosen, die die Mauer wahrlich verschlingen und die Sicht auf das Herrenhaus verschleiern. Wir setzen unsere Erkundung nun im Kräutergarten fort und hier könnten wir uns stundenlang aufhalten, um an allen Pflanzen zu reiben und zu riechen. Unterteilt ist dieser Garten in verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel der medizinische, wo sich Kamille, Salbei & Co wohl fühlen. Daneben die Minze-Beete, mmmh riecht das lecker. Das ein oder andere Blatt wandert in unsere Münder, um nicht nur was vom Duft zu haben. Natürlich finden wir auch die verschiedensten Thymian- und Basilikumsorten und den geliebten Rosmarin. Im sogenannten Hotgarden gucken unter Palmen Kakteen und Sukkulenten aus der Erde. Unmittelbar dahinter befindet sich eine Aussichtsplattform und da klettern wir die Metalltreppen hoch. Von hier haben wir einen traumhaften Blick auf die verschiedenen Bereiche des Gartens.

Wir schlendern weiter, durchqueren ein prächtiges Schmiedeeisernes Tor und gelangen in den Baumgarten mit großen Birken, Erlen oder Amberbäume. Riesige Laubbäume bilden hier einen dichten Wald und unter dem Dickicht gedeiht der wunderschöne zweifarbige Bärenklau. Auch der gelbe Goldfelberich hat sich auf großen Flächen ausgebreitet und setzt schöne Akzente zu den vielen Grüntönen. Daneben wachsen Frauenmantel und Funkien und sie bedecken die Beete rund um die mächtigen Bäume. Magnolienbäume und rot blühende Pfeiffenputzer ergänzen das harmonische Ensemble. Vor der nordländischen Platane, sie ist 22 Meter hoch, wirken wir wie Ameisen und ihre Äste ragen unendlich hoch in den Himmel. Während den vermutlich zweihundert Jahren Wachstum hat sie einen Stamm-Umfang von fünf Meter geschafft.

Weiter des Weges kommen wir zum Schatten- und Wassergarten, wo ein weitläufiger Steingarten aus Kalkstein aus Cumberland in Nordwesten Englands angelegt wurde. Ein kleiner Wasserfall plätschert von einer Brücke in ein Becken. In den tieferen Bereichen fühlen sich die verschiedensten Kois pudelwohl und teilen ihren Lebensraum gerne mit den Wildenten. Entlang des Bachbetts breitet sich der Storchenschnabel aus, der gerade viele violette Blüten zeigt. Auch eine mächtige Sumpfzypresse, die aus den USA mitgebracht wurde, liebt diese feuchte Umgebung und ihre Luftwurzeln produzieren richtige Kunstwerke. Sie ist eine der wenigen Nadelbäum, die im Winter ihr Nadelkleid verlieren. Um das hübsche Ambiente ein wenig genießen zu können, platzieren wir uns gemütlich auf einer Bank. Als Helga anfängt in ihrer Tasche herumzukramen, watscheln Enten auf uns zu und betören uns mit ihren unschuldigen Blicken.  Ihr Geschnatter macht auch die schlafenden Erpel aufmerksam und sie folgen gleich den Damen. Sorry, wir haben nur Schokolade und die ist wirklich nix für euch! Daher müssen sie unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Am Ende des Teichs treffen wir auf das pittoreske Sommerhaus, das aus Holz im japanischen Stil errichtet wurde. Von hier geht es links und rechts hin und her im Irrgarten aus Korbweide und an manchen Stellen müssen wir uns auch ein wenig ducken, um nicht von den Ruten eine über die Rübe zu kriegen. Wir erreichen eine weitläufige Parkanlage mit riesengroßen Mimosen, die wir natürlich auch ein wenig belästigen müssen. Denn wenn man ihre feinen Blätter kurz zwischen die Finger nimmt, rollen sie sich eng zusammen. Nicht weit davon entfernt kommen wir zu einem Monster von Trauerweide, sowas hab ich noch nie gesehen. Nicht weniger imposant sind die Gunnera-Stauden, auch Mammutblatt oder Riesenrhabarber genannt. Vorsicht, nicht anfassen, denn die riesigen Blätter wehren sich mit Stacheln, die furchtbar jucken und manchmal auch sehr weh tun können.

So, jetzt kommen wir zum Japanischen Garten, wo ein zinnoberrotes Torii auf einer kleinen Anhöhe steht, was typisch für einen Zen-Garten ist. Hier wurde auf große Bäume und Pflanzen verzichtet und nur mit Hügeln und Steinen eine Struktur geschaffen. Er wurde 1930 geschaffen und auch hier ist Wasser ein Hauptelement. Aus dem Maul eines steinernen Fisches sprudelt Wasser, das im Bachlauf landet.  

Wir schlendern entlang des Ufers wieder zurück in Richtung Manor und überall im Wasser und auch außerhalb liegen die Enten zusammengekauert und machen ein Nickerchen.

Knapp vor zwölf Uhr haben wir unsere Tour durch den Garten beendet und landen im „The Herb Garden Café“. Wir studieren die Speisekarte und bestellen quer durch das Menü. Helga und Ernst trauen sich über Wraps und Wolfgang probiert die Tagessuppe. Für mich gibt´s endlich Cream Tea Special Edition Scone mit Jersey Black Butter.

Bevor wir die Gärten von Samarès Manor verlassen, drehen wir noch eine Runde im Rosengarten. Dabei landen unsere Nasen in beinah jeder Blüte.

So, schnell noch einige letzte Bilder gemacht und dann heißt es bye, bye. Noch nicht ganz, denn im Souvenirshop begutachten wir auch noch die netten Dinge und davon gibt es wirklich viele. Uns Frauen verzaubern die hübschen Schmuckstücke und prompt werden wir von den Herren beschenkt. Thank you very much!

Wir verlassen das Gelände, lassen unser Auto aber noch stehen und spazieren entlang der Straße weiter, die nach einer Siedlung dann in den Wald hineinführt. Von da geht es steil bergauf und an manchen Stellen machen wir uns jetzt schon Sorgen, wie Ernst da wieder runterkommt.

Jetzt mal haben wir den Aufstieg geschafft und stehen vor dem Dolmen du Mont Ubé, ein Ganggrab, errichtet zwischen 4000 – 3250 v. Chr. Die fünf Meter lange Megalithanlage wurde 1848 bei Grabungen entdeckt und es besteht aus einem Durchgang, der in eine ovale Kammer mit vier inneren Zellen führt. Möglicherweise war ein äußerer Steinring und ein niedriger Hügel über dem Gelände, aber leider wurde das Denkmal von Steinsuchern schwer zerstört. Auch als Mülldeponie und Schweinestall nutzte man das Grab. Funde aus der Stätte umfassen verbrannte Knochen, Fragmente verzierter Keramik, polierte Steinäxte, Steinanhänger und ein römisches Spielstück. Der Dolmen ist begehbar und von innen wird die Größe erst richtig erkennbar.

Gott sei Dank finden wir einen anderen Weg zurück, wo zwischen dem Laubwald auch schöne Ilex-Büsche wachsen. Efeu umschlingen die Stämme der Bäume und Lianen hängen von oben herab, es ist eine märchenhafte Stimmung hier im Wald.

Am Parkplatz wieder angekommen, setzen wir unsere Fahrt fort durch das Landesinnere Richtung Ostküste. Einen Kilometer vor Gorey stellen wir unser Auto ab und spazieren entlang der Uferpromenade dem Dorf entgegen. Von hier haben wir einen tollen Blick auf das idyllische Hafenbecken mit den pastellfarbigen Häusern und die mittelalterliche Burg, die majestätisch auf einer Anhöhe thront. Mit dem Bau von Mont Orgueil Castle wurde um 1200 begonnen, nachdem die Normandie an Frankreich verloren wurde. Der Feind besaß nun die gegenüberliegende Küste und wollte die Kanalinseln wieder zurückerobern. Die Burg sollte nun vor Angriffen schützen und das tat sie auch bis zum Ende des 16. Jhdts, bis Elizabeth Castle in St. Helier errichtet wurde. Wir nähern uns der Hafenpromenade und jetzt wird sichtbar, dass Ebbe die Oberhand, denn die Schiffe sitzen im Trockenen inmitten der grünen Algen. Der Hafen von Gorey wird seit dem Mittelalter zum Laden von Fracht benutzt und ist der älteste der Insel.

Der Blick auf die Burg wird immer atemberaubender und wir gehen auf direktem Weg auch Richtung Eingang. Dafür müssen einige, nein, sehr viele Stufen hochgestiegen werden. Das kostet ganz schön viel Atem, bis wir im Kassenraum angelangt sind. Wir betreten die Anlage durch mehrere Tore und gelangen in den äußeren Burgring mit einem mächtigen Tower, der für die Benutzung von Kanonen errichtet wurde. Hier können sich kleine Prinzessinnen und Ritter Kostüme für die Besichtigung der Burg ausleihen. Über eine breite Treppe kommen wir zum symmetrisch angelegten Renaissance-Garten aus niedrigen Buchs- und Rosenbüschen. Klein, aber fein, zumal der Buchsbaumzünsler noch nicht zugeschlagen hat.

Wir passieren das Queen Elizabeth Gate und landen im mittleren Burghof, wo einst die Werkstätten und Unterkünfte der Händler untergebracht waren. Über dem Torbogen befinden sich drei in Stein gehauene Wappen, das mittlere ist das von Queen Elizabeth. Die Mauern sind bewachsen mit Spornbumen und Rosmarinbüschen, die ihren Duft verströmen.

Viele Schilder mit Zeichnungen und Fotos erklären die Gebäude, ihre Verwendung und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Außerdem entdecken wir auf dem Gelände und in der Burg verteilt einzigartige Kunstwerke, die die mittelalterliche Welt in den letzten 800 Jahren darstellen. Dazu gehört ein überdimensional großer Körper, an dem dargestellt wird, mit welchen Waffen welche Verwundungen angerichtet wurden. Das schaut furchtbar grauslich aus und der Schmerz der Gefolterten ist unvorstellbar.

Auf dem Burghof steht die Metall-Skulptur eines Ritters in Rüstung hoch zu Ross. Helga streichelt dem Gaul über den Hals und redet auf ihn ein. Stellt sich halt die Frage, ob der sie auch versteht? Unmittelbar daneben befindet sich die alte Kapelle mit einem gemauerten Altar und schönen Rundbögen, die auf Steinsäulen ruhen. Zur besseren Veranschaulichung wurden Holzbänke und alter Metall-Kerzenleuchter hier reingestellt.

Stufen über Stufen, ob hinauf oder hinunter … diese führen hinunter zum Gefängnis und hier gibt es auch eine Installation, wo angekettete Gefangene gezeigt werden. Die Burg wurde schon sehr früh als Gefängnis genutzt und viele, die dorthin geschickt wurden, erwartete ein düsteres Schicksal. Nix wie weg von diesem schrecklichen Ort.

Wir kommen zum Wishing-Well-Brunnen. Die Tradition geht zurück bis zu den Kelten, die ihre Kriegsbeute in Seen und Flüsse warfen, um Glück zu erbitten. Hier in der Burg hat das Werfen einer Münze auch eine lange Geschichte und Taucher suchten 1994 im Brunnen danach und fanden Pfennige aus dem letzten Jahrhundert. Es wird aber vermutet, dass sich dort noch ältere Münzen befinden könnten.

Durch eine Tür gelangen wir zum Glockenturm aus dem 13. Jhdt.
In einer Zeit vor den Uhren waren Glocken eine einfache Möglichkeit, die Zeit anzuzeigen. So wie jede Kirche ihre Glocken hatte, um die Gläubigen einzuladen, hatte auch jede Burg ihre Glocken, um die Soldaten zu den Waffen zu rufen. Auch Kanonen und eine Steinschleuder sind hier ausgestellt, die von hölzernen Rittern bedient wird. Von hier oben haben wir einen atemberaubenden Blick auf´s Meer, den Hafen und das Umland von Gorey. Der Wind pfeift uns ordentlich um die Ohren und ist erfüllt vom Kreischen der Seevögel. Wir betreten nun das Innere der Burg durch den Donjon, wo sich die Wachtürme und die Kapelle befinden. Hier „wächst“ der Baum der Erbfolge, er ist aus Stahl mit 3-D-Köpfen, wo das Aussehen der König und Königinnen dargestellt wird, nachgeahmt von Portraits oder Münzen. Schönheiten waren sie damals wirklich keine. Der Baum zeigt, wie die Vermögen der französischen und englischen Kronen von 1154 – 1485 verflochten waren. Die königlichen Häuser von England und Frankreich waren im Mittelalter eng miteinander verbunden. Diese komplexen Beziehungen führten jedoch zu bedeutenden englisch-französischen Rivalitäten, die auch den Hundertjährigen Kriege zufolge hatten.

Da die Verbindungen in die einzelnen Räume oft sehr eng und verschlungen sind, geh ich allein weiter in die nächsten Zimmer. Neben fixen Inventarstücken, wie zum Beispiel Kamine wurden Tische und Sessel, Bilder und Ausstellungsstücke reingestellt. Auch der Queen begegne ich, denn ein 3D-Portrait von Elizabeth II zeigt mit Unterstützung von Hologrammen ihr Gesicht. Ist irgendwie schon gespenstisch, wenn sie mit ihren Augen jeden meiner Schritte verfolgt.

Die Burg wurde mehrfach umgebaut und von 1940 – 1945 von den deutschen Truppen besetzt. 2006 folgte eine umfangreiche Restaurierung und wird heute als Museum betrieben.

So, nun sause ich die vielen Treppen wieder hinunter, um mich mit der Family im äußeren Burgring zu treffen. Nur als ich dort ankomme, ist keiner da. Na toll, die Burg ist wie ein Labyrinth, da finde ich sie doch nie! Daher mach ich´s mir gemütlich und warte und warte. Nach einer schier unendlich langen Zeit sind sie dann da und wir können die Burganlage gemeinsam wieder verlassen.

Unten angekommen schlendern wie am Pier zurück, biegen nach dem Teehaus in die P´tite Ruelle Muchie ein und steigen langsam den Hügel hinauf. Am Ende der Gasse liegt linkerhand ein kleiner Park und da tummeln sich viele kleine Häschen. Ich schleich mich langsam an und versteck mich hinter den Bäumen. Das Klicken des Fotoapparats ist dann leider so laut, dass sie flink in den Büschen verschwinden. Wir überqueren die Straße und schlendern den Mont de la Guerande hoch. Viele Pausen müssen wir einlegen, bis wir oben ankommen, nicht nur um unseren Lungen wieder ein wenig Luft zu gönnen. Nein, der Blick hinunter auf Gorey und die Burg sind so beeindruckend. Auch die bewachsenen Hügel mit den schönen Blüten der lila Malven oder die gelben Rapsblüten. Wolfgang klettert über eine Böschung, um Nahaufnahmen für mich zu machen von den aufgefalteten Mohnblüten. Hübsch sieht auch der wilde Fenchel aus, der sich vom blauen Himmel super abhebt. Jedes Mal, wenn wir stehenbleiben und zurückschaun, wird der Ausblick immer grandioser. Das Meer zieht sich im Hafen immer weiter zurück und man hat den Eindruck, dass es bis zur Normandie kein Wasser mehr gibt. Der Himmel zeigt sich nun fast durchgängig blau und daher müssen wieder ein paar Bilder gemacht werden. Das wird zuhause eine schwierige Sache werden, beim Aussuchen der richtigen Fotos für das Buch. Vorbei an der Wohnsiedlung geht´s nun zwischen den Feldern die Rue de Marettes entlang, wo uns wieder Haserl begegnen. Die flüchten auch vor uns, so hässlich sind wir doch nicht!

Verwitterte Hinweisschilder zeigen uns den Weg zum Dolmen La Pouquelaye de Faldouët. Voll romantisch führt ein kleiner Pfad durch einen Tunnel, der aus dem dichten Gebüsch geschnitten wurde. Und dann taucht die Megalithanlage vor uns auf. Wow, ist die beeindruckend, wir sind komplett überwältigt. Dieses neolithische Ganggrab wurde zwischen 4000 und 3250 v. Chr. erbaut und besteht aus einem Durchgang, der in eine Doppelkammer führt. Die Hauptkammer ist offen und umgeben von einer Reihe kleiner Steinkästen. Die Endkammer ist verschlossen und von einem massiven, 24 Tonnen schweren Stein abgedeckt. Die gesamte Anlage war ursprünglich eingekreist von einem niedrigen Hügel mit zwei Trockensteinmauern und einem Ring aus aufrechten Steinen. Auch dieser Dolmen ist so ausgerichtet, dass die Tagundnachtgleiche sichtbar war. Die Stätte wurde im Jahr 1682 entdeckt und vor 1910 dreimal ausgegraben. Dabei wurden menschliche Überreste in Steinkisten gefunden, davon ein vollständiges Skelett eines Kindes in sitzender Position. Funde aus der Kammer umfassten Keramikgefäße, zwei polierte Steinäxte und zwei Steinanhänger. Diese interessante Information ist auf einer angebrachten Tafel zu lesen, die vom Tourismusentwicklungsfonds angebracht ist. Dankeschön dafür.

Nachdem wir heute schon so viel herumgelaufen sind, beschließen wir unser Abendessen gleich hier in Gorey auf der Terrasse des Restaurants Seascale zu bestellen. Zum leckeren Essen gibt´s wie jeden Tag Cider und Bier.

Es ist mittlerweile halb acht geworden und wir genießen das Bilderbuchwetter in vollen Zügen. Die Abendsonne taucht den Fischerort in ein warmes Licht und lässt die Burg in Gold erstrahlen. Ach ist das kitschig, daher machen wir mittlerweile die dritte Serie Bilder von der Häuserzeile und dem darüber liegenden Mont Orgueil Castle.

Die Rückfahrt erfolgt reibungslos, bis St. Helier, wo wir ausweichen müssen, da der Tunnel ins Zentrum gesperrt ist. Trotz allem sind wir im Nu wieder in St. Aubin gelandet, wo wir es uns in den Zimmern noch gemütlich machen und den Tag ruhig ausklingen lassen.