Tanken, einkaufen und dann nix wie weg! Im Einkaufszentrum begegnen  wir wieder mal der kanadischen Freundlichkeit, als die Kassiererin fragt, ob wir eine Kundenkarte hätten. Natürlich nicht, wir sind ja heute das erste und letzte Mal hier – daraufhin leiht uns die Kundin hinter uns ihre Karte und somit sparen wir über zwei Dollar – Thank you very much!

Schon nach kurzer Fahrtstrecke befinden wir uns auf der „Wine Route“ und auf den sanften Hügeln um uns sind terrassenförmig angelegte Obstplantagen und Weinberge. Viele Farmen mit Pferden, Kühen und Ziegen haben sich hier angesiedelt und die bunt blühenden Wiesen rundherum sind hübsch anzusehen. Nach einigen Tagen Entzug erblicken wir wieder mal einen Bären, der inmitten einer Wiese grast – nicht weit entfernt von einer Farm.

Wir kommen gut voran trotz der vielen Baustellen mit ihren „Slow-Men“. Tja, der von uns erfundene Name ist nicht ganz richtig, denn eigentlich sind diese Winkemänner mit ihren Schildern auf den Baustellen großteils Frauen. Ich habe jedes Mal volles Mitleid mit denen, denn diesen Job möchte ich wirklich nicht geschenkt haben. Das muss man sich ja mal vorstellen, einen ganzen Tag lang nur herumzustehen und den Autofahrern mal diese, mal die andere Tafel zu zeigen. Täglich dem Wetter, den Auspuffgasen und dem Asphaltgeruch ausgesetzt zu sein.

Ab Vernon werden wir vom Kalamalka Lake begleitet, einem sogenannten Mergelsee. Wenn er sich erwärmt, bilden sich auf dem Kalksteingrund Kristalle. Werden diese vom Sonnenlicht reflektiert, leuchtet das Wasser aquamarinblau.

Gegen Mittag erreichen wir Kelowna und auf Empfehlung der Tourist Info stellen wir unser Auto im City Park ab. Bewaffnet mit Stadtplan und Infos stapfen wir los. Im Stadtpark zieht mich sofort der wunderschöne Rosengarten an, nicht nur aufgrund der schönen Farben, sondern auch wegen ihres tollen Duftes. Der gesamte Park hat eine Fläche von 14 ha mit weitläufigen Rasenflächen und schattenspendenden Bäumen, unter denen die Menschen herumkugeln und relaxen.

Direkt an den Park angeschlossen kommen wir zur Waterfront, eine lange Promenade am Okanagan Lake. Dort befindet sich die Ogopongo-Statue. Seit 1872 gibt es Berichte über Sichtungen eines Ungeheuers im See und 1990 soll sogar ein unscharfes Bild davon entstanden sein. Das reichte aber aus, dass das Monster auf die Provinzliste der geschützten Fauna gesetzt wurde. Das lokale Fremdenverkehrsamt hat eine Prämie von einer Million Dollar ausgesetzt für den Beweis der Existenz. Wir können das Gegenstück zum Ungeheuer von Loch Ness aber leider auch nicht entdecken.

Nach dem Lunch in einem Thai Restaurant, das wir wieder von der Tourist Info empfohlen bekommen haben, spazieren wir los zum Stadtrundgang. Unvermutet, inmitten der Häuserzeilen, finden wir die Kasugai Gardens. Ein Japanischer Garten, der so liebevoll angelegt ist, dass sich Kois, Schildkröten und unzählige Vogelarten darin wohlfühlen. Ein Vogel hebt sich von den anderen durch das hübsche, rote Gefieder seines Kopfes ab, der House Finch (Hausgimpel). Neben den prächtigen Bonsais, geben die blühenden Rhododendren den Farbklecks. Das Rauschen des kleinen Bachs und das Gezwitscher erfüllen den Garten, sodass das ein echter Ort der Meditation ist.

Wir setzen unseren Rundgang durch die historische Stadt fort und sie gefällt uns immer besser, je mehr Straßen wir entlang schlendern. Die geräumigen Gehbereiche, die breiten Straßen und die vielen Grünflächen sind sehr sauber. Blumenschmuck, wohin wir schauen und der Mix der Häuser aus alt und neu ist hier wirklich sehr gut gelungen.

Direkt an den weitläufigen Strand grenzen die Rotary Marsches. Auf dem Rundweg treffen wir auf ein Reh, (das sich die Wildrosen schmecken lässt), Fischadler, Schildkröten und natürlich wieder auf viele Vögel.

Der Simpson Walk, ein Boardwalk am Rand des Okanagan Lakes, führt wieder zum Parkplatz zurück. Von dort können wir auf die über 600 m lange William R. Bennett Bridge sehen, deren mittlerer Teil auf großen Betonpontons schwimmt. Die fünfspurige Brücke verbindet seit 2008 die Stadt mit Kelowna West.

Über diese Brücke fahren wir dann selber auch drüber auf dem Weg zum Campingplatz. Den ganzen Nachmittag haben die schwarzen Wolken am Horizont gelauert, aber zu unserer Freude entleeren sie sich erst am Abend.


ZielKMCampingplatzKostenGetankt
Kelowna214West Bay Beach ResortCAD 43,0088 Liter / CAD 125,00
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