Es führen zahllose Wanderungen durch den dichten Fichtenwald des Parks – wir entscheiden uns als erstes für den Rein Orchid Trail. Ein kurzer Spaziergang zu diesem Feuchtgebiet, wo vier Arten von Orchideen wachsen – sollten. Gesehen haben wir leider keine, dafür treffen wir auf Squirrls, ein Häschen, Vögel und viele, viele Gelsen.

Bevor wir die nächste Wanderung in Angriff nehmen, sprühen wir uns mit dem aus Australien mitgebrachtem Insektenspray ein – und der hilft. Der Canyon Nature Trail ist ein netter 50-minütiger Rundweg. Der Waldboden ist mit fliederfärbigem Phlox und gelben Veilchen bewachsen und beim Dahinschlendern neben dem plätschernden Wasser begegnen uns wieder viele Eichkatzerl.

Nach dem Besuch des Visitor Centers widmen wir uns dem Beaver Pond. Wie der Name schon sagt, haben diesen Tümpel die Biber gebaut. Nur dann sind sie weg gezogen, denn anstelle der Biber plantschen hier nur noch Entelein im klaren Wasser. Das alte Holz glänzt silbern in der Sonne und Nadelbäume und Wolken spiegeln sich im Wasser. Über der Oberfläche kreisen kleine, blaue Libellen. Die Ruhe würde zum Meditieren animieren, aber wir haben ja Urlaub und daher keine Zeit.

Nicht weit vom Visitor Center entfernt zweigt die 8 km lange Straße ab, die zum Cascade Lookout führt. Noch vor dem Aussichtsplateau begegnen uns Rehe, die uns neugierig beäugen. Oben angekommen, ist die Gaudi schon voll im Laufen, denn da wuseln Chipmunks herum und betteln die Besucher um Fressen an. Mama,  Papa und zwei Kids füttern sie mit Studentenfutter. Und weil das gar so lecker schmeckt, haben sich Raben und Nutcrackers dazu gesellt. Und dann ist die Schlacht in vollem Gange. Etwas Abseits betrachten Murmeltiere das Geschehen. Keiner mehr hat ein Auge für das tolle Panorama, das uns umgibt. Erst als die Family wieder den Berg hinunter rollt und etwas Ruhe einkehrt, genießen wir die Bergwelt. Sogar auf die Grenze zur USA können wir hinüber blicken. Und noch etwas einmaliges, von uns noch nie gesehenes, wird uns geboten. Über uns am Himmel ereignen sich wahre Farbspiele. Das sind sogenannte Sundogs, die von der Theorie her wie Regenbögen funktionieren. Aber das Schauspiel passiert nicht von der Erde weg in Bogenform, sondern als eine zweite „Sonne“. In unserem Fall erstrahlt eine ganze Wolke in Regenbogenfarben. Wunderschön – einfach der Wahnsinn!

Sundog- Regenbogen einmal anders:

 

Die Fahrt nach Hope unterbrechen wir noch einmal an der Westein- / ausfahrt des Parks, denn da befindet sich noch der Rhododendron Flat. Wir hätten nie vermutet, dass sich direkt neben der Straße im Dickicht des Waldes so ein toller Rhododendren-Wald befindet. Hier vermischt sich der Nadelwald mit den Büschen und ihren hübsch blühenden, hellrosa Blüten. In British Columbia gibt nur 26 von 400 Rhododendren-Sorten und daher werden sie hier besonders geschützt.

Wenige Kilometer danach kommen wir zum Hope Slide ViewPoint. Hier löste ein unbedeutendes Erdbeben in den Morgenstunden des 9. Jänners 1965 eine wahre Katastrophe aus. 46 Millionen Kubikmeter Fels stürzen von einem 2.000 m hohen Berg hinunter und begruben einen ganzen See und 3 km vom Highway. Dabei kamen auch vier Menschen ums Leben.

Dann erreichen wir das von Bergen umrahmte Städtchen Hope, bekannt geworden durch die Rambo-Filme, die hier gedreht wurden. Wir schlendern die Wallace Street einmal hinauf und wieder hinunter und bestaunen die Einbaum-Schnitzereien, die hier zu finden sind. Mehr als 50 Holzskulpturen und First Nations Schnitzereien sind überall in der Stadt platziert und 1991 wurde die Stadt dafür ausgezeichnet. Das Flair der Stadt springt nicht auf uns über, sie wirkt nicht wirklich einladend. Alle Türen sind aufgrund der Wärme geschlossen, damit die Klimaanlagen nicht umsonst arbeiten. Lediglich das beleuchtete „OPEN“ zeigt, dass es da was zu kaufen oder essen gibt. Ne, ist nix für uns, da haben wir schon schöneres gesehen.

Daher verlassen wir die Stadt und fahren bis nach Tsawwassen, wo wir die Fähre nehmen, die uns in eineinhalb Stunden nach Vancouver Island bringt. Dort werden wir den Rest unseres Urlaubs verbringen und darauf freuen wir uns schon sehr.


ZielKMCampingplatzKostenGetankt
Swartz Bay, Vancouver Island276Island View Beach RP CampgroundCAD 20,00 77 Liter / CAD 103,56
Fähre: CAD 111,50
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