Es schaut gar nicht gut aus, bitte nur keinen Regen heute, denn wir möchten noch ein wenig wandern. Der Rainforest Trail besteht aus zwei jeweils einen Kilometer langen Loops durch den Altbestand des Küstenregenwaldes. Red Cedar´s und Hemlock´s, teilweise bis zu 800 Jahre alt, ragen hoch in den Himmel hinauf. Nur 5 – 10 % des Sonnenlichts kommt bis zum Boden durch und daher müssen die Sprösslinge sehr rasch wachsen, um zu mehr Licht zu kommen. Über hundert Epiphyten, wie Farne, Moose oder Flechten, leben hier auf den Bäumen, wobei ein Baum nur bis zu 25 kg davon tragen kann. Gespenstisch rauscht es in den Wäldern und Baumstämme knarren – wir haben ja schon mehrmals gelernt: „Warning! Trees will fall without warning“. Vogelgezwitscher, das Geschimpfe der Raben und das Plätschern eines Flüsschens begleiten uns durch das Dickicht des Dschungels. Infotafeln entlang des Boardwalks lehren uns den Regenwald zu verstehen. Im Laufe der letzten Wochen sind uns schon mehrmals die Nursing Trees begegnet und wir wissen schon, wie sie aussehen und wie sie entstehen. Neu für uns ist aber, dass auf einem umgestürzten Baum mehrere solche Trees sich ansiedeln, aber nur einer von tausend überlebt. Wirklich hochinteressant!

Der Long Beach liegt zwischen steinigen Landzungen und erstreckt sich über 11 Kilometer. Und der ist wirklich elends lange. Der Zugang vom Parkplatz ist gerammelt voll mit Treibholz, das ich am liebsten alles einpacken und mitnehmen möchte. Trotz des trüben Wetters sind doch einige Surfer am Meer draußen und legen sich in den tosenden Wind. Das Meer peitscht wilde Wellen ans Ufer und nimmt Muschelschalen und Krabbenpanzer mit. Uns ist es hier aber zu unwirtlich und daher geht es weiter des Weges.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Tofino, ein Fischerdorf, das am Ende der Halbinsel liegt. Der Tourismus hat hier schon voll zugeschlagen und spricht Surfer, Paddler und Sonnenhungrige an. Der Regen hat eingesetzt, der Wind bläst uns um die Ohren und irgendwie hat dieser Ort nichts Heimeliges. Auch da hauen wir schnell wieder ab und steuern noch einmal den Long Beach an. Nein, wir gehen nicht baden, sondern verkochen hier unsere letzten Reste, die der Kühlschrank hergibt.

Die Rückfahrt bis Port Alberni ist bei Regen nicht so scenic. Dafür freuen wir uns über das Haserl, das uns am Campingplatz besucht. Wir bescheren uns noch einen ruhigen Abend, denn wieder sind wir auf diesem Campingplatz fast allein.


ZielKMCampingplatzKostenGetankt
Port Alberni170Timberlodge RV CampgroundCAD 31,50 89 Liter / CAD 120,48
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