Mittlerweile haben wir im Zusammenpacken schon Routine und daher ist alles schnell verstaut und gepackt.
Für heute haben wir noch die Wanderung zu den Moul Falls am Plan. Das Wetter meint es sehr gut mit uns, blauer Himmel mit Wolken – da ist die Stimmung ja doch gleich viel besser. Der Wanderweg führt anfangs sehr breit in den Wald und verengt sich langsam. Das Sonnenlicht fällt zwischen die Bäume durch und lässt die hübschen Indian Paintbrushes wie kleine Fackeln leuchten. Es ist sehr still, nur das Zwitschern der Vögel füllt die Luft. Das Rauschen des Wassers ist schon von eineinhalb Kilometer Entfernung zu hören. Wir erreichen einen Aussichtspunkt, wo der Wasserfall sich in die Tiefe stürzt. Durch die Gischt entsteht im Sonnenlicht ein traumhafter Regenbogen. Der Moul Creek hat sich spektakulär in die alten Lavaschichten eingefressen. Es geht weiter auf teils wilden Stufen zum Bachbett hinab. An jeder Kurve müssen wir stehen bleiben, weil sich immer wieder ein anderes atemberaubendes Bild bietet. Laut Reiseführer und Flyer kann man unter dem Fall durchgehen. Aber leider is da nix mehr, der ganze Weg ist weggeschwemmt. Lediglich ein Schild mit „Trail end“ ist zu finden. Schade, wir haben uns schon so auf dieses Abenteuer gefreut. Das soll aber unserer Freude keinen Abbruch tun, wir klettern ein Stück weiter runter und bekommen von der Gischt eine Gratisdusche. Und wieder bilden sich tolle Regenbögen. Wow, wow, wow – uns fehlen einfach die Worte. Wir genießen eine Zeit lang dieses Naturschauspiel und machen uns dann wieder auf den Rückweg. Geschäftige Eichkatzerl und quirlige Schmetterlinge kreuzen unseren Weg, denen wir eine Weile zuschaun.
Auf dem Weg aus dem Park machen wir einen kurzen Halt in einer bakery, um wieder vernünftiges Brot zu kaufen. Ein Muffin und ein Apple Strudel wandern natürlich auch wieder ins Sackerl.
Wir fahren auf dem Yellowhead Highway – 316 km haben wir vor uns bis Jasper. Der Autor unseres Reiseführers schreibt, dass es auf dieser Strecke heißt: fahren, fahren, fahren – sonst gibt es nichts. Wir sehen das aber anders, denn wir sehen so viele Schönheiten um uns, dass wir uns gar nicht satt sehen können. Wildvögel kreisen am Himmel, die Straße ist von Blumen gesäumt und ab Blue River tauchen die schneebedeckten Berge vor uns auf, die – je näher wir kommen – immer schöner und spektakulärer werden. Dauernd schalten wir unsere Kameras an und halten schon während der Fahrt viele Eindrücke fest. Es ist sehr angenehm zu fahren, da keine Raser unterwegs sind. Das kommt wahrscheinlich davon, dass hier in Kanada mit Tempomat und Automatik gefahren wird. Außerdem werden Geschwindigkeitsüberschreitungen sehr streng bestraft. Und, was uns noch positiv auffällt, hier wird der Blinker bedient!
Der 3.954 m hohe Mount Robson grinst uns schon von weitem schneebedeckt entgegen, sein Gipfel ist aber eingehüllt in eine Wolke. Am Beginn des Mount Robson Provicial Parks beschließen wir unseren Tag und checken im River Campground ein. Wie sich herausstellt, ist das der beste „unserviced“ Campground unserer gesamten Reise – es gibt sogar eine Warmwasserdusche! Die CAD 21 Stellgebühr sind hier gut investiert.
Impressionen des Moul Falls:
Ziel | KM | Campingplatz | Kosten | Getankt |
---|---|---|---|---|
Mount Robson | 270 | Mount Robson River Campground | CAD 21 | 77 Liter / CAD 125,00 |
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