Die Arbeit ist vollbracht und ab jetzt ist Urlaub angesagt! „Es ist sonnig und angenehm warm“ trötet es aus dem Radio, während wir uns durch den Linzer Stau quälen. Baustelle, Unfälle und der Pfingstreiseverkehr machen das Vorwärtskommen auf der Autobahn mühsam. Wir sind trotzdem guter Laune und schon neugierig auf unser Reiseziel.
Unserem Urlaubsritual entsprechend verlassen wir in Loosdorf die Autobahn, um den Inhalt unserer Blasen gegen Caffè Latte und Cheese Cake einzutauschen. Danach geht es sofort wieder auf die Piste.
Punkt 17:21 Uhr fahren wir in Mannswörth bei Schwechat vor dem Hotel Hein vor. Wir parken nur unser Gepäck im Zimmer und nach einem ausgedehnten Spaziergang genießen wir zur Feier des Tages noch ein deftiges, österreichisches Abendessen. Sicher ist sicher, man weiß ja nie, wie´s in den nächsten Wochen so wird.
Wir kugeln noch im Hotel ein wenig herum, bis uns endgültig die Augen zufallen.
Die Nacht verläuft relativ ruhig, hinterlässt aber trotzdem einige Sandkörner in den Augen. Nach dem Frühstück bringt uns eine sehr redselige Taxilenkerin zum Flughafen – unser Auto lassen wir am eingezäunten Parkplatz des Hotels zurück. Wir haben schon Angst, dass sie zwischen den Sätzen vergisst Luft zu holen. Auf jeden Fall kennen wir jetzt ihre ganze Lebensgeschichte. Dass sie mit ihrem zehn Jahre alten Taxi mehr als eineinhalb Millionen Kilometer gefahren ist und auf ihr Auto schaut, denn sie raucht während des Fahrens nicht.
Nachdem wir uns im Duty-Free kräftig einparfumiert haben, sitzen wir uns in der Wartehalle unsere Hintern flach.
Anschließend bringt uns FlyNiki in 75 Minuten zu unserem ersten Ziel für heute – Düsseldorf. Und hier heißt es wieder, Zeit tot zu schlagen. Das machen wir kulinarisch in einer gemütlichen Lounge. Während wir so chillen fällt uns ein, dass wir doch glatt die Geldkoffer vergessen haben. Da fliegen wir in ein Steuerparadies und dann lassen wir unsere Millionen zuhause!
Mittlerweile sitzen wir im Transitbereich nach Guernsey und da wird uns klar, dass wir ganz schön alt geworden sind. Egal in welche Richtung wir auch schauen – ja, wir befinden uns inmitten des Seniorenclubs. Wir sind mit mindestens 15 Jahren Altersunterschied die jüngsten hier.
Weiter geht die Reise mit einer feuerroten DASH8-Q400 der airberlin. Und nach knapp einer Stunde setzt die Propellermaschine auf Guernsey auf. Welcome in St. Peter Port! Die Hauptstadt empfängt uns mit Sonnenschein und 20° – laut Wettervorhersage soll es auch weiterhin so schön bleiben. Noch ein Geschenk bekommen wir, nämlich eine zusätzliche Stunde, denn die Channel Islands stellen nicht auf Sommerzeit um. Wir werden von DodoTours in der Ankunftshalle empfangen und auch der Transfer zum Hotel ist bestens organisiert. Wir fahren gemeinsam mit einem Wiener Pärchen im Taxi. Schon nach den ersten Eindrücken zieht uns die Stadt in ihren Bann. Die kleinen Häuser mit ihren ebenso kleinen Vorgärten sehen so hübsch aus. Die prächtigen, sattgrünen Büsche und die kräftig leuchtenden Blüten harmonieren mit dem vielen Stein und den verschnörkelten schmiedeeisernen Gartenzäunen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist für uns im ersten Moment, dass die Autos auf der falschen Straßenseite unterwegs sind. Der Taxler schlängelt sich geschickt durch die kurvigen und engen Gassen und im Nu erreichen wir unser Hotel Sunnycroft. Wie aus einem Bilderbuch entsprungen präsentiert sich das gesamte Haus. Eine einfache, „antike“ Ausstattung, schmale Treppchen und winzige Zimmerchen, eingerichtet mit Liebe bis ins kleinste Detail, machen hier alles sehr gemütlich. Dass uns das alte, kleine Bett im Laufe der Woche noch ordentlich martern wird, das wissen wir zu diesem Zeitpunkt Gott sei Dank noch nicht.
Nach dem Auspacken schlendern wir gleich mal Richtung Hafen hinunter. Achtung, aufpassen – zuerst ein Blick nach rechts, wenn man über die Straße gehen möchte! Das verwinkelte Gassenlabyrinth lädt zu einem genussvollen Einkaufsbummel ein. Wir aber bestaunen die Boote, Yachten und Fähren im Hafenbecken. Castle Cornet, eine Schutzburg aus dem Jahr 1204, bewacht den Hafen und beherbergt heute das maritime Museum. Möwen gleiten im lauen Lüftchen und halten Ausschau nach Futter. Apropos Futter, auch wir erledigen unseren ersten Einkauf von Nahrhaftem, bevor wir ins Hotel zurückgehen.
Wir bekommen dort noch einen kurzen Besuch von zwei Vorort-Betreuerinnen von DodoTours, die uns noch Tipps und Ratschläge für unseren Aufenthalt auf den Kanalinseln geben.
Bevor wir der Müdigkeit komplett erliegen, wälzen wir noch die vielen Prospekte und unseren Reiseführer durch, um die nächsten Tage zu planen.