Unverhofft kommt oft! Den Ärger muss man gleich wieder vergessen, können wir im Nachhinein sagen – aber „Danke“ an die Flugbegleiter der Lufthansa, denn ihr Streik sorgt dafür, dass wir einen Tag früher in Urlaub gehen müssen, da unser geplanter Flug am Freitag gestrichen wird.
Der Vormittag in der Firma ist schnell geschafft und dann hängen wir auch schon die noch verbleibende kurze Zeit am Flughafen in Linz herum. Die Wolken lassen wir zuhause und daher begrüßt uns nach einer dreiviertel Stunde Flug Frankfurt mit schönstem Sonnenschein. Die Stadt und ihre Umgebung sehen von oben wirklich spektakulär aus. Am und im Flughafen herrscht reges Treiben und es ist kaum vorstellbar, dass morgen die Mühle steht, wenn ab Mitternacht für einen ganzen Tag keine einzige Maschine abhebt. Es sollen morgen mehr als tausend Flüge aufgrund des Streiks ausfallen – ein Wahnsinn. Im Laufschritt geht es zum Gate und ohne weitere Kontrolle sitzen wir auch schon wieder im Flieger, der uns nach Bremen bringt. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde und einer Vollbremsung auf dem Rollfeld sind wir fast am Ziel. Flugtechnisch zumindest, denn jetzt fassen wir noch ein kleines Mietauto bei Hertz aus. Kurz nach 18:00 Uhr, nachdem uns ein äußerst freundlicher Mitarbeiter die Schlüssel übergeben hat, brechen wir auf.
Unsere Susi (Navi) ist auch wieder mit von der Partie und erklärt uns den Weg raus aus dem Flughafengelände. Kuppeln, schalten, kuppeln, schalten, … – nicht vergessen, unser Auto mit der Automatik steht zuhause! Leider kommen wir nicht sehr weit, da kommt der Verkehr auf der 3-spurigen Autobahn zum Erliegen. Eine Rettungsgasse ist nicht sichtbar, aber als die Rettungsautos mit lautem Ta-Tü heranrasen, weichen alle rasch zur Seite. Ein Kleinlaster und vier Autos haben sich ineinander verwickelt. Susi leitet uns von der Autobahn ab und auf der nächsten Auffahrt wieder rauf. So fahren wir die sechs Kilometer, die wir im Stau gestanden haben, auf der anderen Fahrbahnseite wieder zurück. Eigenartig, aber was soll´s – wir sind im Urlaub, ärgern uns über nix, sondern freuen uns auf die Tage, die vor uns liegen.
Gegen 19:30 Uhr zeigt uns eine braune Infotafel auf der Autobahn, dass wir die Lüneburger Heide erreicht haben. Wir können bei einem tollen Sonnenuntergang erste rosarote Heideflächen erspähen und die flache, weite Gegend überblicken. Bei Bispingen verlassen wir die Autobahn und fahren durch kleine Dörfer mit ihren Backsteinhäusern, bis wir in Oberhaverbeck unser endgültiges Ziel für heute erreichen – die Pension „zum Hülsenbusch“. Wir werden von den Hausleuten herzlich begrüßt und auf unser Zimmer begleitet. Na dann, gute Nacht – wir sind zum Umfallen müde.
Lüneburger Heide, Pension „Zum Hülsenbusch“, Oberhaverbeck 11, 29646 Bispingen auf größerer Karte anzeigen