Wir schaffen es noch trocken bis zu unserer „Boulangerie Verte“, dann erwischt uns leider der angekündigte Regen. Trotzdem genießen wir zum Frühstück unsere verschiedenen Minitartes mit Marille, Birne und Pflaume. Mmmh lecker!
Danach fahren wir mit der Metro zum Kaufhaus Printemps, denn wir brauchen heute Indoor-Programm. Auch dieses Gebäude ist im Jugendstil erbaut und allerlei Stuck und Statuen zieren die Fassade. Besonders sehenswert ist hier die Kuppel, die aber nur vom Restaurant im obersten Stockwerk zu besichtigen ist. Wir flanieren von einem Geschäft zum anderen, schaun mal hier, mal dort hinein und kaufen uns schließlich in einem kleinen Accessoires-Laden Regenknirpse für uns. Das grauliche Wetter draußen macht uns ein wenig lustlos, mich plagen außerdem Rückenschmerzen und so beschließen wir uns zu trennen. Wolfgang und Viktoria werden dem Louvre einen Besuch abstatten und ich lege mich im Hotel ins Bett, um mein Kreuz zu entspannen. Aber zuvor genehmigen wir uns noch gemeinsam Mittagessen in der nahegelegenen Traditionsbäckerei Paul.
Ich habe Glück in der Metro, dass ich auf keinen Zug warten muss und bin daher im Nu in der Station Pigalle. Husch, noch schnell in den Laden Wasser und Saft kaufen und dann ruck zuck ins Hotel. Es vergeht keine Stunde, als es an der Zimmertür klopft und zwei nasse Wasserratten draußen stehen. Die Idee bei Regen ins Museum zu gehen und noch dazu in eines der bekanntesten der Stadt, ist ja kompletter Schwachsinn. Die beiden hätten sich stundenlang anstellen müssen, um überhaupt reinzukommen und sich mit Menschenmassen durch die Räume schieben zu lassen. Na ja, so belassen wir es bei einem ruhigen Nachmittag im Hotelzimmer mit Lesen, Internet-Surfen und Schlafen.
Am frühen Abend macht sich Hunger bemerkbar. Eigentlich wollen wir nicht mehr raus in den Regen, deshalb schaun wir vorab im Internet, welche Möglichkeiten wir in nächster Nähe haben. Was gibt es für Lokale bzw. was verspricht die Speisekarte. Wir stoßen auf das Restaurant „Le Paprika“ mit ungarischer Küche. Wir lassen uns von Google die französische Karte auf Deutsch übersetzen und haben einen riesigen Spaß dabei. Da gibt´s zum Beispiel „Crèpe mit Huhn Mulinarde gestopft“ und dazu gibt´s „Kunstledersoße“. Auch ein „Schweinsschnitzel nach Wien“ oder die „Kohlroulade nach Mode“ sind sehr empfehlenswert. Als Nachtisch Gundelpalatschinka, ein „Crèpe mit einer Muttermulinarde gestopft“. Als Vorspeise gibt´s „Knoblauchsuppe in seiner Überraschung“ oder ein „poschiertes Ei in einer samtigen Marinad Krebstiere“, das „poschierte Ei der Badewanne Morcheln“ und „Rund um das Haus Räucherlachs Koriander, Krebsecoktail“. Wolfgang entscheidet sich für das „Kidneykalbfleisch mit Morcheln und auf dem Bett Nocketli“. Das klingt alles so lecker, das schaun wir uns jetzt an. Wenn man bedenkt, dass die französische Küche zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, dann klingt das ganze hier a bissi dubios.
Das Restaurant finden wir auf Anhieb, auch einen freien Tisch und die Speisekarte klingt auf Englisch auch ein wenig verständlicher. Die Bedienung ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und das Essen schmeckt wunderbar. Auch das Schokomalheur (warmer Schokokuchen mit flüssigem Kern) von Viktoria ist perfekt.