Irgendwann in der Nacht hat es wieder zu regnen begonnen. Er lässt zwar zwischendurch immer wieder ein wenig nach, aber ein Ende ist nicht in Sicht. Am Himmel ist die Wolkendecke durchgehend dunkelgrau. Wieder einmal packen wir das Zelt und die restlichen sieben Sachen im Regen zusammen. Schnell noch in die Waschräume und dann sitzen wir von oben bis unten durchnässt ratlos im Auto und überlegen. Eigentlich wollten wir heute in Tintagel auf den Spuren von King Arthur wandeln. Aber im dichten Regen? Außerdem ist unsere Motivation am Tiefpunkt. Zu Mittag entscheiden wir dann, unseren Urlaub einen Tag früher als geplant zu beenden und nach London zurückzufahren.

Laut Wetterbericht in den Nachrichten sind die Highways überflutet und teilweise gesperrt. Daher beschließen wir, im Süden die Autoroutes zu fahren. Es herrscht richtige Weltuntergangsstimmung auf der A30, schwarze Wolken hängen bis zur Straße herunter und auf einigen Abschnitten steht das Wasser auf der Fahrbahn. Der Verkehr ist aber nicht so schlimm und wir kommen zügig voran.

Etwa auf der halben Strecke verlassen wir kurz die Autoroute und suchen im nächsten Ort ein nettes Pub, um etwas zu essen. Wir haben das Glück und finden eines, das bei Einheimischen sehr beliebt sein muss. Es herrscht hier ein Kommen und Gehen und auch wir fühlen uns sehr wohl. Der Tee schmeckt ausgezeichnet und wir bestellen uns Hühnerstreifen mit irgendwelchem komischen Salat  ist aber auch sehr gut. Weil es so gemütlich ist, bleiben wir lange sitzen und beobachten die Menschen.

Bevor wir aufbrechen, telefonieren wir noch mit dem Hotel in London, damit wir für eine zusätzliche Nacht ein Zimmer bekommen. Da alles ausgebucht ist, bietet sie uns zwei Einzelzimmer zu einem sauteuren Preis an (ca. 184 Euro pro Zimmer). Wir buchen trotzdem, denn Hauptsache wir müssen nicht für eine Nacht in ein anderes Hotel. Ein weiteres freudiges Ereignis ist, dass unsere Susi ihren Urlaub auch beendet und wieder mit uns spricht. Wir sind sehr froh, denn ein wenig Bammel hatten wir schon, durch London zu fahren und das Hotel wieder zu finden. Am Nachmittag hört es auf zu regnen, aber für wie lange, denn die schwarzen Wolken sind hartnäckig. Ungefähr zehn Meilen vor London Heathrow gerät der Verkehr ins Stocken – Stopp and Go für lange Zeit.

Wir befragen Susi, ob sie eine andere Strecke bis zum Flughafen kennt und auch dafür hat sie einen Schleichweg parat. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir das Hotel, checken ein und räumen alles in ein Zimmer. Dann fahren wir zu Sixt und retournieren das Auto. Hier diskutieren wir kurz mit dem Angestellten, weil sie uns eine Endreinigung verrechnen und das natürlich zu Londoner Preisen! Wir haben schon oft Mietautos gehabt, zwar jedes Mal von Hertz, aber für eine Reinigung haben wir noch nie etwas bezahlt.

Das Abendessen besteht aus allen unseren Essensresten, die wir noch haben. Nach der Stärkung beginnen wir unseren Kram wieder in die verschiedenen Taschen zu verteilen. Dann machen wir es uns noch ein wenig gemütlich. Kurz nach 10:00 Uhr gehe ich in mein eigenes Zimmer, lese noch ein paar Seiten und drehe dann das Licht aus. Ich bin kurz vor dem Wegschlafen, da beginnt es im Zimmer höllisch zu piepsen. Ganz verstört, schlüpfe ich in mein Gewand und laufe zu Wolfgang. Es handelt sich um einen Feueralarm und daher gehen wir rasch in die Hotelhalle hinunter.  Im Treppenhaus treffen wir die Brandbeauftragten, die uns anweisen, auf den Parkplatz hinaus zu gehen. Nach einigen Minuten kommen zwei große Feuerwehrautos mit Sirenengeheul heran gebraust. Sie stürmen ins Haus, wo sie schon erwartet werden. Nach einer halben Stunde ist der ganze Spuk vorbei  Fehlalarm. Na dann, gute Nacht und süße Träume!

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