Obwohl außerhalb des Campers alles klitschnass ist, begrüßt uns wieder ein wunderschöner Tag. Unsere sieben Sachen sind – mittlerweile routinemäßig – schnell gepackt und schon fahren wir los. Susi leitet uns über Glurns – o Gott, wir müssen durch die schmalen Tore der Stadtmauer!

Auf der SS40 ist nicht sehr viel los und wir kommen schnell voran. Während der Fahrt können wir die traumhafte Gegend genießen und den Bauern beim Mähen und Heuwenden zusehen.

Im Nu haben wir die Ortschaft Graun erreicht, die berühmt ist für den Glockenturm, der aus dem Reschensee heraus ragt. Die Reste des eigentlichen Graun befinden sich heute auf dem Grund des Stausees, der 1950 für die Stromgewinnung errichtet wurde. Die Dorfbewohner wurden enteignet und das Dorf bis auf den denkmalgeschützten Glockenturm von 1355 gesprengt. Gemischtes Gefühl macht sich in uns breit, denn einerseits haben wir heute wieder so traumhaftes Wetter, dass die Idylle von smaragdgrün schimmerndem See, den schneebedeckten Bergen und dem blauen Himmel einfach ein Wahnsinn ist. Andererseits zu wissen, dass sich hier vor Jahren eine Tragödie abgespielt hat, bedrückt uns schon sehr. In einem Schaukasten sind alte Fotografien darüber ausgestellt, sodass uns beim Betrachten mehrmals die Gänsehaut über den Rücken läuft. Das Dorf wurde zwar am östlichen Rand des Tals neu errichtet und die Bevölkerung umgesiedelt, aber sie wurden doch ihres Hab und Gutes beraubt.

Da die Bootsfahrt, die wir auf dem See machen wollten, entfällt, fahren wir weiter Richtung Reschenpass (1.455 m). Nach dem Pass müssen wir aufgrund einer Umleitung noch einen Abstecher in die Schweiz machen.

Unsere Mittagsrast verbringen wir in Telfs in der Raststation. Als wir danach die Verkehrsnachrichten hören, sind wir erleichtert, denn während wir gemütlich gegessen haben, war genau auf unserer Strecke ein Geisterfahrer zwischen Telfs und Innsbruck unterwegs.

Den Rest der Fahrstrecke nach Hause legen wir zügig und ohne besondere Ereignisse zurück. Obwohl wir einen wunderschönen Urlaub in einer traumhaften Gegend verbracht haben, ist es doch auch wieder schön heim zu kommen!

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