Caslano liegt am westlichen Arm des Luganer Sees und das ist heute unser erstes Ziel, nämlich das Chocoland Alprose. Das Fabrikmuseum in der Via Rompada zählt zu den originellsten Tessiner Museen. In einem Zeltvorbau zur Schokoladenfabrik, die auch zu besichtigen ist, wird in Ton und Bild die süße Geschichte der Schokolade erzählt.
Von den Herstellungsverfahren der Mayas bis hin zur computergestützten Produktion heutiger Tage. Gleich nach der Kassa erwartet uns ein Schokobrunnen. Da blubbert in hohen Strahlen flüssige warme Schokolade heraus, die wir auch gleich verkosten dürfen. Lecker! Danach sehen wir uns die Ausstellung an: Säcke voll mit Kakaobohnen, alte Füllfiguren und alte Storck- Automaten zieren die Ausstellungsräume. In einem halbstündigen Film wird die Produktion im Laufe der Entstehung bis in die heutige Zeit gezeigt.
Dann folgen wir dem süßen Duft in die Schaufabrik. Hier wird in groben Schritten vom Mahlen der Kakaobohnen bis zum Verpacken der fertigen Schokolade alles gezeigt. Flüssige Schokomasse wird maschinell in Formen gegossen, dann läuft sie durch Kühlmaschinen und in einem letzten Schritt wird die fertige Tafel mit Folie und Papier verpackt. Am Ende des Laufbandes faltet eine Arbeiterin einen Karton und packt abgezählte Bündel Schoki darin ein. Es fällt uns zwar auf, dass auf einem Stapel von Kartons ein Etikett mit der Aufschrift „Eastern daraufklebt. Wir schenken dem aber kaum Beachtung. Aber als wir bei der letzten Station sehen, dass da Schokoladenaps in Häschen- und Kückenpapier verpackt wird, ist es bestätigt: Hier wird Osterware eingepackt!
Bevor es zum Ausgang geht, wird der Besucherstrom direkt in den Shop geschleust. Dort gibt es Unmengen von Kostproben, auf die wir uns auch gleich stürzen mmh! Die vielen Nüsse, umhüllt mit leckerer weißer und dunkler Schokolade, die in mich wie von selbst hineinrollen, liegen mir dann ordentlich im Magen. Angesteckt vom Kaufrausch der anderen, verlassen auch wir den Shop, nachdem wir um fast 20 Euro eingekauft haben. Ein kleines Problem haben wir aber jetzt: wohin mit der Schokolade? Es hat über 30° und zurück zum Rustico wollen wir noch nicht! So fühlen wir alle Stellen des Autos ab und entscheiden, dass die kühlste Stelle genau unter den Sitzen ist. Wir verstauen die Köstlichkeiten und fahren zurück bis nach Melide.
Der Ort verfügt mit Swiss Miniature über eine der wenigen Tessiner Sehenswürdigkeiten, die auch Kindern Spaß macht. Hier wird die Schweiz auf 11.000 Quadratmetern im Westentaschenformat im Maßstab 1:25 nachgebildet. Bergmassive und Kathedralen, das Baseltor in Solothurn, der Flughafen Kloten, Burgen, Denkmäler und Marktplätze. Die neueste Errungenschaft ist der riesige Mailänder Dom. Eine vier Kilometer lange Modellbahn komplettiert die Anlage.
Kein Vergleich mit unserem Minimundus, aber dennoch ganz nett. Hier geht es nur um Nachbildung, es wird aber kein Wert auf Originalmaterialien gelegt. Mit einem Plan ausgestattet schlendern wir fast drei Stunden durch die kleine Schweiz.
Bevor wir wieder nach Aurigeno zurückkehren, machen wir wieder einen Abstecher nach Ascona, um unser tägliches Eis zu genießen! Wir wissen jetzt schon, dass Ascona zu unserer zweiten Heimat geworden ist!