Unseren letzten Tag im Tessin genießen wir mit relaxen. Wir schlafen lange und nach dem späten Frühstück fahren wir das Valle Maggia bis nach Bignasco. Dort biegen wir in das Val Bavona ein. Am Ende des Tales liegt das kleine Dorf San Carlo. Das gleichnamige Kirchlein mit dem überdimensionierten Glockenturm hat hübsche Fresken aus dem Jahr 1523.
Wir fahren zurück bis nach Foroglio. Im Herbst 2001 waren wir auch hier, denn der gewaltige Wasserfall Cascada Calneggia hat uns schon damals stark beeindruckt. Eine Zeitlang verweilen wir am Fuß des Falles und lassen uns die Gischt ins Gesicht blasen.
Dann breiten wir auf der danebenliegenden Wiese eine Decke auf und genießen im Halbschatten das Rauschen des Wassers. Der Wind trägt von Zeit zu Zeit eine feuchte Brise zu uns herüber.
Zwei Stunden verbringen wir hier mit Lesen und Schlafen. Hin und wieder kommen Touristen, sonst sind wir total allein inmitten der Bergwelt. Direkt neben uns wachsen Walderdbeeren, die wir auch gleich verspeisen. Das ist das wahre Paradies! Am frühen Nachmittag packen wir zusammen und fahren Richtung Ascona.
In Avegno kehren wir aber noch in ein Grotto zum Mittagessen ein. Nach einem erfrischenden Salat genießen wir eine köstliche polenta e funghi porcini (Polenta mit frischen Steinpilzen) und ein brasato e polenta (Rinderbraten mit Polenta). Dieses Essen werden wir sicher nicht so schnell vergessen. Einerseits, weil es soooo guuuuut geschmeckt hat und andererseits, wie wir mit einem Schlag 66 Franken (ca. 45 Euro) los sind!
In Ascona besuchen wir Sabine in ihrer Arbeitsstätte im Hotel Bellaria, um uns zu verabschieden. Wir sitzen mit ihr noch eine Weile gemütlich in der Sonne, bevor wir dann ein letztes Mal in die Altstadt spazieren. Wir kehren noch einmal in die Konditorei Camelia ein, um zwei Treccia Pannetone für zu Hause zu kaufen. An der Promenade genießen wir ein letztes Eis und verweilen noch für eine Stunde am Ufer des Lago Maggiore.
Es hat zwar 29°, aber es ist heute etwas windig und bewölkt. Hier in Ascona ist es sogar über dem See sehr diesig, sodass die umliegenden Berge gar nicht und die Brissago Inseln nur schlecht sichtbar sind. Wir plündern noch einen Bankomat, um unser Rustico bezahlen zu können. Dann aber heißt es endgültig „arrivederci zu sagen.
Mit ein wenig Wehmut schlendern wir zum Parkplatz und fahren nach Aurigeno zurück. Ein letztes Mal bleiben wir an der Maggia stehen und spazieren im Flussbett herum und sammeln ein paar schöne Steine für zu Hause. Unsere „sieben Sachen sind schnell gepackt und dann überlegen wir uns noch die Route für die Heimfahrt.