Pünktlich hebt der Airbus der flyniki vom Flugfeld in Linz Richtung Palma Di Mallorca ab – übrigens mit Prominenz, denn eine Reihe vor uns sitzt der mit schickem fliederfarbigem Hemd gekleidete Hubert Neuper. Der ehemalige Schispringer sieht auch mit seinem Dreitagesbart noch sehr fesch aus.

Die zwei Stunden Flug vergehen sehr schnell und Palma begrüßt uns mit Sonnenschein und 22°. Da ist die Überlegung, ob wir gleich hier bleiben, berechtigt, denn die Wettervorhersagen für die nächsten Tage sind alles andere als spanisch.

Wir steigen dann aber doch wieder ein und nach etwa einer halben Stunde heißt es „Bienvenido a Valencia“. Gerda ist so nett uns abzuholen und erwartet uns mit einem Strahlen im Gesicht am Flughafen. Ein Shuttledienst von der Autovermietung Goldcar holt uns vor dem Ausgang ab und bringt uns zu ihrem Office. Nach einigen Formalitäten – in brauchbarem Deutsch – dürfen wir uns ein Auto aussuchen und los geht’s.

Während uns Gerda zu ihrer Wohnung lotst, können wir schon erste Eindrücke von Valencia sammeln. Die Häuser harmonieren sehr gut mit den meterhohen Palmen, Orangenbäumen, Oleander, Ginster und den Rosen. Breite Straßen münden in großzügig angelegte Kreisverkehre, bei denen uns aber auf den ersten Blick schon etwas mulmig wird. Mehrere, oft bis zu zehn Spuren, münden in der Rundung ein. Aber oh Wunder – komplett ohne Straßenmarkierungen entwirrt sich das Autoknäuel ohne Hupen oder Drängeln wie von selbst. Dass das bei den Spaniern so reibungslos klappt, das werden wir im Laufe der Woche oft erleben.

Noch sind wir guter Dinge, was die nächsten Tage betrifft und hoffen auf schönes Wetter. Heute hat es zwischen 23 und 26° – je nach Sonnenlage. Das reicht uns vollkommen, denn zum Grillen sind wir eh nicht hergekommen. Wir machen mit Gerda Pläne für unsere gemeinsamen Tage, während sie uns in ihrer kleinen, aber sehr schnuckeligen, gemütlichen Wohnung mit Kaffee und Serranoschinkenbrötchen verwöhnt.

Da wir von unseren Vermietern in Pego erwartet werden, verabschieden wir uns nach gut einer Stunde und machen uns mit Hilfe von Susi – die Stimme aus unserem Navigerät – auf den Weg durch den Rest der Stadt. Dass unsere Susi altes Kartenmaterial besitzt, merken wir schon bald, denn sie schickt uns in Gassen, wo uns schon von weitem eine Einfahrtsverbotstafel entgegen grinst. Also irren wir ziellos herum und verfransen uns schließlich komplett. Und damit das Chaos perfekt wird, vertschüsst sich unsere Susi dann plötzlich. Also sind wir wieder einmal auf unseren Explorerinstinkt angewiesen und suchen nach Wegweisern, die uns aus der Stadt helfen. Das ist aber leider nicht so leicht, denn die prächtigen Exemplare der Bäume verdecken die Schilder sehr oft und zu spät erspähen wir die Abzweigungen. Hin und wieder verschaffen uns die vielen Ampeln Zeit, die alle hundert Meter stehen und wir können uns ein wenig orientieren.

Nach einer halben Stunde unfreiwilligem Sightseeing haben wir es dann doch auf die Autopista geschafft. Die Landschaft neben der Fahrbahn fasziniert uns auf Anhieb, denn soweit das Auge reicht, Olivenbäume und Zitrusplantagen. Der Duft der Orangenblüten dringt durch die Klimaanlage ins Innere unseres Autos und wir sind völlig berauscht. Die flache, grüne Gegend bekommt durch den blühenden Ginster farbige Tupfer. Eingebettet in die Natur befinden sich die kleinen Orte, die wir aber links liegen lassen. Auf halber Strecke nach Pego, unserem heutigen Ziel, tauchen dann erste Berge auf, auf deren Abhängen die Orte wie aufgeklebt wirken.

Kurz vor 20:00 Uhr erreichen wir den Palacio de Pego, wo uns Petra Reimann und ihr Lebenspartner Peter herzlich begrüßen. Wir sind begeistert vom ersten, äußeren Erscheinungsbild und bekommen von den beiden gleich eine Führung durch das gesamte Haus. In mühevollen drei Jahren Renovierungsarbeiten haben sie ein Schmuckkästchen aus dem Haus gemacht und liebevoll bis ins letzte Detail eingerichtet und dekoriert. Wir bekommen im ersten Stock ein Zimmer unter den Dachbalken mit schönen Steinwänden. Das Badezimmer ist zwei Treppen abgesetzt und mit edlen Messingarmaturen versehen. Das Bett steht in einer Nische und die beiden goldenen Engerl darüber werden hoffentlich über unseren Schlaf wachen. Bevor wir aber unseren geschafften Körpern den wohlverdienten Schlaf gönnen, genießen wir noch ein Glaserl vom Rotwein, den wir als Willkommensgeschenk erhalten haben. Dazu setzen wir uns auf die Terrasse, die in den Garten führt und gegenüber dem Hauseingang liegt. Beim Gezwitscher und Gequake der einheimischen Tiere machen wir Pläne für den morgigen Tag.

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