Mit etwas Wehmut sitzen wir beim letzten Frühstück, dennoch blicken wir gemeinsam auf einen traumhaft schönen Urlaub zurück: das Wetter ist perfekt gewesen mit angenehmen Temperaturen, die Gruppe harmonisch und eine tolle Reiseleitung hat uns ein interessantes Programm geboten mit der Kombination von geführter Reise und Freizeit. Wir sind nicht die Gruppenreisenden, aber es hat gut gepasst. Auch das Hotel und die kulinarische Reise durch die cypriotische Küche haben wir genossen.

Gemütlich packen wir unsere Koffer und spazieren nochmal zum Meer hinunter, wo wir auf Doris und Brigitte treffen. Brigitte, die Wasserratte schwimmt ein letztes Mal im Meer und danach sitzen wir noch eine Zeitlang auf den warmen Steinen. Anschließend spazieren wir gemeinsam entlang der Promenade und halten die letzten Eindrücke bildlich fest. Kreative Sammelbehälter für Plastikflaschen in Form eines riesigen Fisches animieren, dass der Müll nicht irgendwo landet, sondern der riesige Fisch damit gefüttert wird. Hoffentlich machen das die vielen Menschen, die schon unterwegs sind. Wir begegnen Gruppen am Strand, die Yoga machen und Boxer, die vom Trainer Anweisungen bekommen. Auch die vielen Fitnessgeräte werden schon rege genützt. An der Promenade wird in den Gastgärten der Cafés und Kiosken schon emsig gearbeitet, um die Sommersaison einzuleiten. Stühle und Sonnenschirme werden aufgestellt und geputzt, damit sich die Gäste wohlfühlen. Die Blüten der Akazien verströmen einen süßen Duft und vermischen sich mit dem der Eukalyptusbäume. Der Frühling schreitet voran, die roten Blüten der Hibisken und des gelben Sauerklees zaubern bunte Akzente in das grüne Buschwerk. Auffallend sind die vielen Baumstümpfe, die mit hübschen Bildern bemalt sind. Leider können wir nicht herausfinden, welche Bewandtnis es damit hat.

Zur Mittagszeit kehren wir gemeinsam mit Doris und Brigitte ins Caffè Nero Dasoudi in der Promaxon Eleftherias Straße ein. Bei Kaffee und frisch gepressten Orangensaft genießen wir Spinat Pie und Süßes.

Pünktlich um 14:00 Uhr holt uns Tasos mit dem Bus ab und bringt uns zum Flughafen. Beim X-Ray quatscht der Flughafenangestellte mit Wolfgang Griechisch, erst als Wolfgang sagt, dass er kein Wort verstanden hat, meint dieser, sorry, ich dachte, du bist ein Adonis.

Brigitte und Doris leisten uns Gesellschaft und wir schlendern gemütlich ein wenig herum. Wir besorgen uns noch eine Kleinigkeit zu Essen und spazieren dann zum Gate. Dort gönnt sich Wolfgang noch eine Session in einem Massagesessel, aber nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, dürfte es alles andere als angenehm sein.

Im Flieger trennen sich dann unsere Wege und wir machen es uns für die Flugzeit von 03:10 Stunden in den Sitzen so angenehm wie möglich.

Der Pilot zieht den Flieger steil hinauf und wir haben noch einen letzten, schönen Blick auf die Stadt und als wir über den Salzsee fliegen, können wir einen kleinen Schwarm Flamingos aufsteigen sehen. Das Abendrot färbt den Himmel rosa und malt mit den Windrädern am Horizont ein hübsches Gemälde.

Auf Wiedersehen Zypern – αντίο Κύπρο!

Die Landung erfolgt etwas verspätet und in Nullkommanix sind wir in der Gepäckhalle, wo wir schon bald beide Koffer entgegennehmen können. Wir sind mit nur einem Koffer hergekommen, haben uns in Larnaka aber noch einen kleinen gekauft, damit wir die Flaschen gut nach Hause transportieren können. Wir verabschieden uns von den anderen Reiseteilnehmer, die wir nochmal treffen, knuddeln noch schnell und huschen dann zum Zug. Ganze vier Minuten Zeit bleiben zum Einsteigen, aber wir schaffen es. Wolfgang bucht noch die Tickets und los geht´s ab nach Hause.

Manfred erwartet uns schon am Bahnhof in Linz und chauffiert uns nach Hause – vielen lieben Dank dafür! Müde fallen wir in unsere Betten und versinken innerhalb weniger Minuten in wohlige Träume.

Einige Tage später schickt mir Doris ein SMS, weil sie herausgefunden hat, woher Milena den Ausdruck Waldkapelle hat für das WC. Liebe Doris, vielen Dank dafür, ab jetzt gehen wir zuhause auch nur noch in die Waldkapelle 😊

Die Waldkapelle

Frau Geheimrat wünscht ihren Sommeraufenthalt in der Nähe Fürstenwaldes zu verbringen. Da sie weiß, dass die Nachfrage immer groß ist, reist sie einige Tage vor der Saison hin, um sich Zimmer anzusehen. Durch Empfehlung des Dorfschulzen findet sie das Richtige, mietet und reist wieder nach Hause. Dort angekommen fällt ihr ein, dass sie vergaß, sich zu erkundigen, ob ein WC vorhanden sei. Sie schreibt also umgehend an den Dorfschulzen. Dieser zerbricht sich den Kopf, was wohl ein WC sein könnte. Nach langem Überlegen beschließt er, den Pfarrer zu fragen. Dieser meint, mit WC könne nur die Waldkapelle gemeint sein. Der Dorfschulz, froh die Lösung gefunden zu haben antwortet:

Sehr geehrte gnädige Frau!

WC vorhanden, liegt eine viertel Stunde vom Dorf entfernt, inmitten eines duftigen Tannenwaldes. Schon wegen seiner gesunden Lage zu empfehlen. WC ist geöffnet: Mittwoch, Samstag, sowie Sonntag ganztägig. Es empfiehlt sich, eine halbe Stunde vor Beginn dort zu sein, da der Andrang immer sehr stark ist. Doch können gnädige Frau beruhigt sein, es sind ca. 60 Sitzplätze vorhanden. Bei schönem Wetter findet die Veranstaltung stets im Freien statt. Sonntags ist der Besuch besonders zu empfehlen, weil die Sache dann mit Orgelbegleitung vor sich geht. Die Akustik ist einzigartig, selbst der zarteste Ton ist in allen Ecken hörbar und verbreitet sich in tausendfachem Echo. Hinzu kommt der schon erwähnte würzige Duft.

Wir würden uns erlauben, Ihnen, gnädige Frau, den besten Platz zu reservieren, und zwar inmitten der schönsten Pflanzen! Außerdem möchte ich bemerken, dass für Besucher, denen der Weg zu weit ist, ein Omnibusverkehr eingerichtet wird …

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