Nach dem Frühstück lässt es die Zeit noch zu und wir können noch eine halbe Stunde entlang des Strandes Spazierengehen. Das Bild mit den vielen Katzen macht uns jeden Tag Freude und es dauert nicht lange, da kommen schon die ersten auf uns zu. An einem noch verlassenen Gastgarten belagern sie die Handtücher der Schwimmer, Taucher und Schnorchler, die überrascht sein werden, wenn sie aus dem Wasser zurückkommen und ihre Wäsche besetzt ist.
Gemütlich schlendern wir zurück und warten mit den anderen Reiseteilnehmern vor dem Hotel. Punkt 09:00 Uhr startet Tasos den Bus und es geht los wieder Richtung Osten. Das größte Stück der Strecke legen wir auf der Autobahn zurück und Milena nutzt die Zeit, um uns die wichtigsten Infos zu unserem heutigen Ziel zu erzählen. Wir besuchen in Skarinou die Golden Donkey Farm, die größte Eselsfarm von Zypern, die etwa 40 Kilometer von Limassol entfernt liegt. Geführt wird sie von der Familie Georgiadis und die haben es sich zur Aufgabe gemacht, einerseits den vom Aussterben bedrohten Tieren ein Zuhause zu geben und alte Traditionen aufrecht zu halten. Diese zypriotische Lebensweise und die Liebe zur Natur haben sie von ihren Großeltern übernommen, die seinerzeit Bauern waren und in Skarinou ein Stück Land erwarben. Von überall her holten sie sich Esel, die eine wichtige Rolle für die Arbeit spielten. Heutzutage werden sie noch bei der Weinlese gebraucht in den terrassierten Weinbergen, wo kein Traktor hinkann. Außerdem finden die Tiere von selbst den Weg zum LKW, wo die Trauben für die Verarbeitung gesammelt werden. Wir verlassen die Autobahn und fahren auf einer teils rumpeligen, schmalen Straße durch eine pittoreske Landschaft mit weißen Kalkfelsen. Der Boden der Umgebung ist bedeckt mit den gelben Blüten des falschen Fenchels, von Stechginster, Sauerklee und Acker – Senf. Das Schöne daran ist, dass alle Blüten in Gelb sind und so ganze Landstriche einfärben.
Nach einer guten halben Stunde haben wir unser Ziel erreicht und Milena bringt uns in den Empfangsraum der Golden Donkey Farm. Dort werden wir von Frau Maria begrüßt, die uns heute den Käseherstellungsprozess des berühmten zypriotischen Halloumi präsentiert. Milena erzählt uns noch, dass die Herstellung dieses Käses patentiert ist und viel davon exportiert wird. Sie übersetzt uns die Erklärungen von Maria und so erfahren wir, dass der Käse nicht nur aus Ziegenmilch, sondern auch aus Mischungen von Schaf- und Ziegenmilch hergestellt wird. Die Milch wird bei 35 Grad gekocht, dann werden zwei Löffel Lab, das aus Dänemark kommt und etwas Wasser in den Topf gegeben, durchgerührt und etwa vierzig Minuten stehengelassen. Dann stockt der Käse und muss mit den Händen noch gebrochen werden. Die Masse bleibt weitere zwanzig Minuten stehen, damit sich das Wasser vom Käse trennt. Die Wartezeit nutzt Maria, um ein spezielles Olivenbrot vorzubereiten, dessen Rezept sie von ihrer Oma hat. Aufmerksam hören und sehen wir zu, wie sie 1 Kilo Weizenmehl, 2 Esslöffel Backpulver, ein großzügiges Achtel Olivenöl mit einem dreiviertel Liter Fanta, je einem Bund frischen, gehackten Koriander und Minze und 30 dag zerkleinerte Oliven zu einem geschmeidigen Teil verknetet. Es kommt kein Salz dazu, denn die Oliven sind würzig genug. Danach formt sie kleine Laibchen und diese werden bei 175 Grad etwa 40-45 Minuten gebacken. Jetzt kann es wieder weitergehen mit der Produktion des Halloumi und dafür stopft Maria den Bruch in kleine Körbchen, dabei fließt die Molke ab. Anschließend wird der Käse 10 Minuten in der Molke gekocht und danach gesalzen. Wir bekommen später eine Kostprobe, wenn das Olivenbrot fertig gebacken ist.
Bis es soweit ist, übergibt Maria an den Sohn des Hauses, Dimitri, der wie Milena findet, dem Kevin Kostner ähnlich sieht. Dimitri wird mit uns einen Rundgang durch die Farm machen und uns viel Informationen darüber geben. Als erstes zeigt er uns einen mächtigen, 1.500 Jahre alten Olivenbaum, der bei einer Jagd entdeckt wurde und der jetzige Besitzer das Land rundherum aufgekauft hat. Es handelt sich um einen der ältesten Olivenbäume des Mittelmeerraums. Insgesamt wachsen hier neunzehn alte Olivenbäume, von denen sie 600 kg Oliven pro Jahr ernten und es wird ohne Chemie gearbeitet. Auf dem Gelände zeigt er uns auch alte Geräte, darunter einen Mahlstein und eine Olivenpresse, mit denen früher die Früchte gemahlen und das Öl herausgepresst wurde. Seinerzeit benötigte man dazu 2 Tage, heute geht das in einer Stunde mit modernen Geräten. Die Farm wird umgeben von Zitrusbäumen und mediterranen Pflanzen, die ihren Duft verströmen. Wir folgen Dimitri zu den Ställen und Gehegen der Esel und von der ersten Minute an sind alle fasziniert von den knuddeligen Tieren. Wir erfahren über die Eigenschaften der Tiere und die Geschichte der Farm. Es handelt sich um eine Art Gnadenhof hier, wo es neben Hühnern, Gänsen, Truthähnen und einem Muli zurzeit mehr als zweihundert Esel gibt. Sie haben hier nicht nur die dunkelbraunen, zypriotischen Esel, sondern auch einen israelischen, dessen Fell heller ist und hinten ein Kreuz hat. Auch ein afrikanischer Esel fühlt sich hier wohl, er ist kleiner als die anderen und hat ein dichtes Fell. Jeder erwachsene Esel verputzt täglich bis zu 15 kg Futter und das bei vierzig Jahren Lebenserwartung. Ein Kreischen geht durch die Runde, als wir zu den Esel-Mamas mit ihren Babys kommen. Das eine ist gerade mal einen Tag auf der Welt und die Kleinen werden acht Monate von den anderen separiert, solange sie bei der Mama trinken. Beim Anblick der putzigen Esel werden wir selbst zu Kindern und sind ganz entzückt. Alle kuscheln die Vierbeiner und machen gemeinsame Fotos mit ihnen. Da wird die Hofkatze eifersüchtig und kuschelt sich zwischen die Beine, damit sie auch zu ihren Streicheleinheiten kommt.
Der Rundgang endet im Vorhof und da wird gerade emsig aufgetragen für die Verkostung der Farmprodukte. Beim Anblick des Tellers mit dem Halloumi, dem Olivenbrot, in Olivenöl getränktes Weißbrot, Oliven, Gurken und Tomaten läuft uns schon das Wasser im Mund zusammen.
Dazu bekommen wir zypriotischen Kaffee serviert, der nach Milenas Aussage „der gesündeste auf der ganzen Welt ist, weil es nur ein kleiner Kaffee ist. Er wird mit Zucker gekocht, das muss man schon beim Bestellen angeben, dann muss sich der Kaffee absetzen und kann getrunken werden“. Zum Abschluss servieren sie uns noch eine Kostprobe mit Eselsmilchlikör, alle verziehen kurz die Nase, aber nachdem wir ihn getrunken haben, stellen wir alle fest, dass er sehr lecker schmeckt. Das gemütliche Zusammensitzen wird untermalt von griechischer Musik und das Aufstehen fällt uns schwer, als Milena zum Aufbruch ruft. Es wartet ja schließlich noch der Shop, wo noch traditionelle Produkte der Farm und Kosmetika angeboten werden. Die Hautpflegeprodukte wurden aus Eselsmilch hergestellt, die das Enzym Lysozymi enthält. Die Milch ist sehr nahrhaft, hat eine antibakterielle Wirkung und hilft unter anderem bei Neurodermitis. Auch der Alterung soll sie entgegenwirken, daher nehme ich mir eine Tube Cleopatras Gesichtscreme mit – vielleicht hilft es.
Diszipliniert sitzen wieder alle zeitgerecht im Bus und Tasos kann die Fahrt fortsetzen. Es geht ca. 8 km landeinwärts nach LEFKARA auf 500 m am Fuß des Troodos Gebirges. Milena erzählt uns, dass Lefkara ein ehemaliger Luftkurort gewesen ist, wo einst die venezianischen adeligen Familien ihre Ferien verbrachten. Im 15. Jhdt. haben die venezianischen Frauen die Spitzenstickerei eingeführt, die heute unter Lefkaritiko Stickerei bekannt ist und 2009 in die UNESCO-Liste aufgenommen wurde. Die Stickerei hat das Dorf auch reich gemacht und wachsen lassen, denn es wurde in die weite Welt exportiert. Leider wird dieses Handwerk irgendwann mal aussterben, weil es kaum mehr Frauen gibt, die es können. Die Fäden werden aus Frankreich importiert und das Leinen aus Irland. Gestickt wird wie damals auch heute noch auf Leinen in Weiß, Grau und Beige in geometrischen Mustern, auch mit Lochrosetten. Die gestickten Tücher und Deckchen weisen keine rechte oder linke Seite auf, weil die einzelnen Stiche so gesetzt werden, dass sie auf beiden Seiten komplett gleich aussehen. Aufgrund der sehr guten Qualität können sie auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Eine nette historische Begebenheit weiß Milena auch noch: 1481 soll Leonardo da Vinci bei einem Besuch eine Stickerei für den Altar in Mailand gespendet haben, das aber gestohlen wurde. Zum 600-jährigen Bestehen des Doms wurde 1986 wieder ein gesticktes Tuch zum Geschenk gemacht.
Was machen die Männer, während die Frauen sticken? Sie beschäftigen sich natürlich auch und zwar hat sich seit dem 17. Jhdt. das Handwerk der Silberschmiede hier in Lefkara etabliert.
Tasos lässt uns direkt in der Altstadt aussteigen und wir werden für eine knappe Stunde entlassen, um die engen, gepflasterten Gassen allein zu erkunden. Wir spazieren die gewundenen Wege durch den Ort und treffen auf viele Häuser in der traditionellen Architektur mit den Steinverkleidungen und den Terrakotta-Dächern. Sie sind unter Denkmalschutz gestellt und daher braucht es noch einige Zeit, um alle wieder zu sanieren. Wir entdecken so manchen Lost Place, wo nicht mal mehr die Kette das Tor zusammenhält. Der Lack ist abgeblättert und die Gitter der Erosion ausgeliefert, aber dennoch verströmt Lefkara ein einzigartiges Flair. Die Fenster, Türen und Zargen vieler Häuser sind bunt gestrichen und setzen einen hübschen Kontrast zu den steinernen Mauern. Schöne verschnörkelte Gitter schützen die Gläser der Holztüren und zaubern ein Kunstwerk schon am Eingang des Hauses. Obwohl wir gutes Schuhwerk tragen, stolpern wir immer wieder über die urigen und holprigen Straßenbeläge. Aus so mancher Ritze wachsen Zyklamen, die in schönster Blüte stehen. Jeder kleinste Platz ist bepflanzt und wir treffen auf einen mächtigen Trompetenbaum, dessen gelbe Blüten tief herunterhängen. Wir betrachten natürlich auch die Auslagen der Geschäfte, wo wunderschöne Schmuckstücke ausgestellt sind. Entlang der Straße sitzen vor den Verkaufsräumen die Frauen und versuchen ihre Stickereien an den Kunden zu bringen. Milena hat uns aber schon vorgewarnt, dass auch viel importierte Ware angeboten wird.
Als wir zur Timios Stavros Kirche aus dem 14. Jhdt. kommen, statten wir auch ihr einen Kurzbesuch ab. Imposant ist auch hier wieder der Altar mit den vergoldeten Ikonen, die vom Licht des gewaltigen Kronleuchters bestrahlt werden. Die Heiligkreuz – Kirche ist bekannt für das Silberne Kreuz mit den Reliquien des Kreuzes Jesu, das von der Heiligen Helena gebracht wurde.
Auf dem Rückweg setzen wir uns noch gemütlich in ein Café, wo wir auf Reisebegleiter treffen. Der frischgepresste Orangensaft mundet hervorragend und nach einem Besuch in der Waldkapelle setzen wir den Rückweg Richtung Bus fort. Punkt 13:00 Uhr sind wieder alle beim Bus versammelt und wir treten die Heimreise an. Tasos ermöglicht uns noch einen kurzen Fotostopp am Straßenrand, damit jeder noch das Bergdorf mit einem Panoramabild festhalten kann. Die Häuser kleben dicht aneinander am Bergrücken und zeigen ein einheitliches Bild mit den roten Dächern und den hellen Fassaden. Milena hat uns erklärt, dass „Lefka“ weiß bedeutet und die Häuser auch aus dem weißen Kalkstein erbaut oder verkleidet sind.
Die Rückfahrt verläuft sehr ruhig und als wir die Küstenstraße etwa 10 km vor Limassol erreichen, klopft Milena auf ihr Mikrofon und fragt uns, ob wir an der Hotelstraße kurz aussteigen möchten. Der Grund sind die Ruinen von AMATHOUS, die auf drei Etagen auf dem gegenüberliegenden Hügel liegen und eine der ältesten Stadtkönigreiche aus dem 12. Jhdt. v. Chr. darstellen. Im unteren Teil wurde die Agora ausgegraben und auf den anderen Ebenen Teile von Wohnhäusern, Stadtmauern, der Akropolis, frühchristliche Basiliken mit Grabstätten, Bäder und der Aphrodite-Tempels, wo die Schönheitsgöttin Aphrodite-Astarte verehrt wurde. Gefundene Objekte befinden sich in den Museen von Limassol, in Nikosia und auch in Westeuropa und Nordamerika, denn wie wir gelernt haben, durfte sich jeder Ausgräber gefundene Stücke ins eigene Land mitnehmen, darunter übermannshohe Vasen. Im 8. Jhdt. v. Chr. war die Stadt ein wichtiges Wirtschafts- und Handelszentrum und setzte viele Jahrhunderte diese Entwicklung fort. Dennoch hatte die Stadt keinen Bestand und als England Zypern übernahm, wurde sie nach und nach abgebaut und das Material für Bauten in Limassol und anderen Ländern verwendet. Heute ist man dabei, die alte Vergangenheit wieder hervorzuholen und sichtbar zu machen. Wir sind auch beeindruckt davon, obwohl wir ja nur durch den Zaun gucken können.
Wir setzen unsere Fahrt fort und erreichen in kürzester Zeit das Hotel. Schnell packen wir die warmen Klamotten aus den Rucksäcken, schnell noch in die Waldkapelle und dann gehen wir gleich los, denn die zweite Tageshälfte haben wir wieder frei. Auf der Straße treffen wir zufällig auf Doris und Brigitte und gemeinsam stapfen wir zur Bushaltestelle. Wir müssen nicht lange warten, bezahlen 1,50 Euro bis zum Hafen von Limassol und ergattern sogar noch Sitzplätze. LIMASSOL besitzt entlang des Meeres eine imposante Promenade, die auch Molos genannt wird. Um ein wenig davon zu sehen, steigen wir schon früher aus dem Bus und landen direkt am Sculpture and Art Trail. Die flache Promenade hat eine Länge von zwei Kilometern, beginnend im alten Hafen und endet beim Zoo. Neben Rasenflächen und Spazierwegen kann man hier auch auf Fitnessgeräte seine Kondition fordern, um dann auf lauschigen Bänken wieder Kraft zu tanken. Wir schlendern gemütlich den Weg entlang und bestaunen das ein oder andere der zwanzig Kunstwerke genauer. Besonders angetan hat uns das rund geformte Metallrohr mit einer Kugel drauf. „Frozen Wave“ hat der Künstler Victor Bonato sein Gebilde genannt und damit die Form der Wellen eingefangen. Wir toben uns aus, machen Fotos à la Germanys Next Topmodel und haben Spaß dabei. Hoffentlich bekommen wir danach ein gutes Foto.
Auch das Exponat mit dem verschieden großen Eiern drauf findet Gefallen, es trägt den Namen „Geburt“ und am liebsten würden wir darauf warten, bis die Küken schlüpfen. Zwischen 1999 bis 2001 wurden die Werke von 16 zypriotischen, griechischen und internationalen Künstlern hergestellt und hier präsentiert. Sie integrieren sich wunderschön in die grüne Landschaft, wo gerade die Bauhinien oder Orchideenbäume mit ihren zarten rosa Blüten bunte Akzente setzen. Wir kommen nur langsam vorwärts, denn immer wieder bieten sich atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die Skyline der Stadt. Schließlich erreichen wir den Old Port, der einst der bedeutendste Hafen der Insel gewesen ist. In der Marina ragen die Masten der Schiffe und Yachten in den Himmel, aber auch Fischerboote gesellen sich dazu und schaukeln ruhig im Wasser. Westlich davon befindet sich die neue Hafenanlage, die mit modernen Restaurants und Cafés zum Verweilen einlädt. Im Hafenbecken ankern dicke Segelboote neben Luxusyachten und in den Bauten davor sind Apartments, Boutiquen und Geschäfte untergebracht. Wir beobachten eine Weile die Wasserfontänen eines in den Boden eingelassen Brunnens und halten das Bild noch mit unseren Kameras fest. Dann setzen wir unseren Spaziergang in die Altstadt fort und kommen im Herzen der Stadt zur Burg aus dem 12. Jhdt. Erbaut wurde sie im Hochmittelalter, erlitt jedoch im Laufe der Zeit immer wieder schwere Schäden durch Angriffe und Erdbeben. Die Osmanen bauten sie um 1590 wieder auf, jedoch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Größe. Bis 1950 befanden sich im Untergeschoß Gefängniszellen, heute ist in der Burg das Militärmuseum untergebracht. Zu erwähnen ist noch, dass hier Richard Löwenherz residierte und auch heiratete. Wir erspähen einen schönen Blick durch den Zaun auf die Mauern, die von der Nachmittagssonne in Szene gesetzt werden. Zwischen Zitrusstauden, Oleander und anderen mediterranen Bäumen kugeln alte Mühlsteine, eine Weinpresse und behauene Steine herum. Wir schlendern gemütlich durch die Gassen und kommen zur Zik Zak Gasse, die zur Kebir-Moschee führt. Sie wurde zu einem Teil auf den Fundamenten einer frühchristlichen Basilika und einer Kathedrale aus dem 16. Jhdt. errichtet. Neben der Moschee ruhen türkische und arabische Persönlichkeiten aus dem Osmanischen Reich. 1993 wurden bei Ausgrabungen Reste der Ekaterini -Kathedrale aus dem 10. Jhdt. freigelegt, die 1491 von einem Erdbeben verschluckt wurde. Heute stehen unter den alten gemauerten Bögen Tische und Sessel eines Restaurants und bilden ein lauschiges Platzerl.
Nur wenige Gassen weiter thront in der Agiou Andreou Street die Kirche der Agia Napa, die der Jungfrau Maria geweiht ist. Auch diese Kirche wurde auf den Ruinen einer Vorgängerkirche errichtet, im Jahr 1906 fertiggestellt und vereint byzantinische und griechische Baustile. In der dreischiffigen Kirche befinden sich neben einer mit Ikonen geschmückten Wand auch tolle Fresken, eine besonders imposante in der Kuppel. Das Highlight der Kirche ist aber die Ikone der Agia Napa, die in Silber eingefasst ist. Die großen Buntglasfenster lassen viel Licht von außen herein und den Innenraum erstrahlen.
Hunger macht sich in uns breit und daher schlendern wir durch die Saripolpo Straße und gönnen uns in der Markthalle eine Kleinigkeit.
Der Tag neigt sich dem Ende und wir treten den Rückweg zum Hotel an. Dabei begegnen wir immer wieder gutgemachter Street Art, die Wände und Tore ziert. Die Füße werden schwerer und schwerer und unsere Schritte kleiner. Immer langsamer kämpfen wir uns entlang der Promenade Meter für Meter vorwärts, genießen dabei beim Sonnenuntergang das pastellfärbige Wolkenspiel am Himmel. Die Skyline wirkt wie ein Gemälde und als wir beim 75 Meter hohen Ei, dem 16-stöckigen Geschäftsblock „The Oval“ vorbeikommen, machen wir kurz Rast und lassen die Eindrücke nochmal auf uns wirken.
Geschafft, nach 4,5 km und mehr als 25.000 Schritten erreichen wir das Hotel, wo wir uns vor dem Abendessen noch eine wohltuende Dusche genehmigen.